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mit Sandsäcken belegten Abdeckung verursachten ganz gering
fügige Beschädigungen.
Der Grund für den Einsturz der südlichen Mauer im Dachraum
des Chores, der den größten Schaden verursachte, liegt darin,
daß die Dachstuhlkonstruktion, die sich wie ein Pultdach gegen
die Mauer abstützte, einen seitlichen Schub ausübte, der durch
horizontale Riegel zwischen dieser und der gegenüberliegenden
Mauer aufgenommen wurde. Als durch den Brand des Dach
stuhles diese Riegel vernichtet worden waren, konnte die hohe
Mauer dem einseitigen Druck nicht mehr widerstehen und kam
zum Einsturz. Die nördliche, ebenso hohe Mauer war stellen
geblieben und ragte bis zum Herbst 1945 in ihrer ganzen Höhe
frei in die Luft. Sie war für den Bestand der erhalten
gebliebenen Gewölbe des nördlichen Chorschiffes, des Frau en-
chores, eine große Gefahr, da sie bei heftigem Wind bis zu
40 cm Ausschlag schwankte. Mit großen Schwierigkeiten und
durch opfermutigen Einsatz einiger Gerüstarbeiter wurde sie im
Oktober und November 1945 abgetragen.
Schon am 25. April 1945, also acht Tage nach dem Brande,
konnte dank der Opferfreudigkeit vieler freiwilliger Helfer,
Menschen aus allen Gesellschaftskreisen, die oft selbst kaum ein.
Dach über dem Kopf hatten, mit den Aufräumarbeiten begonnen
werden. Die zu bewältigenden Schuttmassen sind gewaltig, sie
betragen bis heute ungefähr 130.000 kg.
Um das Langhaus vor den Unbilden der Witterung gegen den
Chorbau, der ohne Schutz nach oben offen war und längere
Zeit bleiben muß, zu schützen, sind zwei hölzerne Schutzwände
im Abstand von 2 m und einer Höhe von 28 m, beziehungsweise
21 m aufgeführt worden, die untereinander durch hölzerne Gitter
träger versteift, verputzt und mit Fenstern versehen wurden. Die
nächste Sorge war die Abdeckung der Gewölbe deis Langhauses.
Obzwar schon im Juni 1945 mit der Planung des Dachstuhles be-
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