Gegenstück zum vorangegangenen Holzschnitt der hl. Barbara und mit der Madonna
auf der Rasenbank eine Art Triptychon bildend, das während Baidungs Nürnberger
Gesellenzeit entstanden war.
Literatur:
B. VII (Dürer), App. 1211 — Pass., III, S. 205, 262 und 237, 159 — Dodgson,
Catalogue, I, S. 560, 25 — Koch, Verzeichnis 300, IV/I, 3 — Hollstein, II, S. 124,135 —
Kat. Ausst. Karlsruhe, 68 — Kat. Ausst. Nürnberg, 19 — Öttinger - Knappe,
Kat. Nr. 61, Abb. 108 — Albertina, Kat. 276.
HANS SPRINGINKLEE
Geboren wahrscheinlich in Nürnberg zwischen 1490 und 1495, gestorben um 1540
wohl außerhalb Nürnbergs. Er war Schüler und sicher einer der engsten Mitarbeiter
Dürers, in dessen Haus er wohnte. Er war Maler, hauptsächlich aber Zeichner für
den Holzschnitt, wobei die meisten dieser Arbeiten unter Dürers Anleitung entstanden.
Trotzdem erweisen die Hortulusillustrationen große Selbständigkeit.
Literatur:
Bartsch, VII, S. 322ff.
Dodgson, Catalogue, I, S. 369 ff.
Katalog der Ausstellung Meister um Albrecht Dürer, Nürnberg 1961.
54 4 BLATT HORTULUSILLUSTRATIONEN Tafel 43
Holzschnitte, ca. 11,8:7,8cm
Wohl zur großen Reihe von 53 Blatt Illustrationen zum Hortulus animae, die zuerst
in einem Seelen-Wurtzgärtlein von F. Peypus, Nürnberg, mit dem Datum 8. 5. 1518
verwendet wurden, gehörend
Einzelblätter ohne Schrift, 3 Blatt späte Abdrücke, 1 Blatt verschnitten
Ritter, S. 57; Inv. Nr.: 2953 und 3544 (45/28—29)
Seit 1511 wurden in Nürnberg von Anton Koberger d. Ä. Hortulusausgaben verlegt.
1514 entschloß man sich, den Illustrationsauftrag an die Nürnberger Künstler Hans
Springinklee und Erhard Schön zu vergeben. In den zahlreichen Hortulusausgaben
zwischen 1516 und 1521 wurden die Holzschnitte beider Künstler (104 Illustrationen
von Springinklee und 70 Schnitte von Schön) in jeweils für jeden Druck anders
geordneten Bildfolgen zusammengestellt.
Die vier Hortulusblätter mit den Darstellungen des Evangelisten Johannes, der
Verehrung des Jesuskindes, Christus am Kreuz und dem heiligen Stephanus zeigen
besonders starken italienischen Zusammenhang in den architektonischen Details
wie in der Ornamentik, im Johannesblatt auch in der Gesamtkomposition. In der
Figurenbehandlung und Anordnung der Gruppen, vor allem in dem Bild der
Kreuzigung, ist die Abhängigkeit von Dürer klar ersichtlich. Die Raumkomposition
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