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Volltext: Expressive und dekorative Graphik in Wien zwischen 1905 und 1925, Rudolf Kalvach + Hedwig Mailler

Geschehnisse des ersten Weltkriegs zerrüttet. Der Künstler kann sich wahrscheinlich in 
dieser brandgemarkten Wirklichkeit, voll neuer, komplexer Problematiken, nicht mehr 
zurechtfinden. Seine Welt, die Welt der Künstler der Wiener Sezession, ist am Krieg und 
an vielen allzu frühen Verlusten zerbrochen (12). 
Neben den durch seine Krankheit verursachten subjektiven Schwierigkeiten der 
Wiedereingliederung, machte zweifellos auch die objektive Wirklichkeit, eine 
Wiedererlangung seiner menschlichen und künstlerischen Dimensionen äußerst schwierig. 
So wissen wir auch von den folgenden Jahren Kalvachs wenig. Was seine Familie 
anbelangt, liegt die Geburt weiterer drei Töchter (1916, 1918 und 1920) vor, jedoch vom 
künstlerischen Gesichtspunkt aus sind uns keine mit Gewißheit nachweisbaren Spuren 
hinterlassen (13). Es ist wahrscheinlich, daß Kalvach (anfänglich?) viel mit Email 
arbeitete, nicht ausgeschlossen, daß er wieder Holzschnitte herstellte (14), aber leider 
handelt es sich hierbei nur um Vermutungen, da wir selbst über sein Pilgerleben zwischen 
Triest und Wien kaum Genaues wissen (15). 
Mit Sicherheit wissen wir nur, daß das Schicksal Kalvach einer weiteren, diesmal 
endgültigen Prüfung unterzog: im Juli 1921 muß er wieder nach Steinhof eingeliefert 
werden, den er erst 1926 verlassen sollte — jedoch nur, um in eine andere Anstalt 
überstellt zu werden, nach Kosmanos in der Tschechoslowakei, wo er am 13. März 1932 
verstarb. 
Trieste, Settembre 1979 
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