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Volltext: Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

96 3)tt beutt'dje SDialerei. 
1869 geftiegen, üon benen faft tote Hälfte ber SttpiSinbuftrie 
gehört! SBoUt ihr aber toiffen, wer toiefer 3nbuftrie fiehrerin 
war, ft>et fie ju fo Eoloffaler Seiftung befähigte, fo geht in bie 
Säle, in benen nach eurer weifen Slnficht bie frangöfifche Die= 
gierung ju allen 3«ten fo tböridjt it>r Selb üerfchwenbete, bort 
lönnt ihr’« aufä unwiberlegliihfte erfahren. Unb wenn ihr’« 
bann noch nicht glaubt, bap man fiten ntüffe um gu ernten, 
fo geht baf)in, wo bie beutfdpe gnbuftrie im gefchmadlofeften 
©ebäufe ihre befcbeibenen gortfdjritte geigt unb nod? mel?r if?re 
auffallenben Stängel, ilgr werbet fie beibe in unferer ßunft 
entbeden fönnen, ber ihr fo gerne ben Süden lehrt, unb babei 
fo tlug feib alb bie, welche griidite wollen ohne Säume gu 
pflangen. 
Sa auch bie $ird?e, früher ihre .öauptftüpe, üielfad? ben 
2infcbauungen be« Staate« über bie Äiinft hulbigt, fo ift bie 
unfrige, fo wie fie fid) hier barftellt, unb gwar gang befonber« 
bie ber Stünchener Schule, Sübbeutfddanb« unb Öeftreich« über; 
baupt, mit troftlo« Derfchwinbenben Ausnahmen lebiglid? fürs 
ißriüatleben, feine Sebürfniffe, älnfchauungen unb Siebfiabereien 
berechnet, unb geigt bie nachtheiligen Gonfequengen biefeS würbe= 
lofen BuftanbeS nur gu beutlid). Sie nähere Sefpredjung wirb 
baS üon felbft ergeben. Seginneu wir, weil ihre Ülufftellung 
fcbon fertig, mit ben ©emälben ber Stünchener Schule unb ben 
fid) an fie anfchliejjenben Sübbeutfd)lanbS überhaupt. 
Saf, ba, wo üor breipig Sitten Gorneliu« noch gewirlt, 
je|t auch nicht ba« tleinfte Söilb mehr bireft baüon Beuguip 
ablegt, bap jene herrlichen ftpliftifchen Srabitionen unüerloren, 
bie fo befrud?tenb auch auf bie Bnbuftrie jeber älrt hätten 
wirten fönnen, ift freilich bebauerlich genug. gnbirelt gefchiept 
es inbep hoch, ohne Gomcliu« unb Eaulbad? wäre Weber bie 
ülrchiteftur, ber rhpthmifche glup üon $ilotp’S ShuSnelba, nod) 
ber im älUgemeinen beffere Slufbau in ber Gompofition bei ben 
meiften Stüncbener gigurenbilbern gu erflären, fo bap biefe 
nunmehr giemlid) langweilig, faft ol;ne jebe Unterbrechung 
bahängenbe Serfammlung üon Qfenrebilbern unb £anbfd)aften 
hoch ein fefter abgewogene« 2lu«feben hot als uiele anbere. 
3h»e ermübenbe (Sinförmigteit Eann baS freilich nicbt aufheben. 
2Us einziger Vertreter ber ftreng monumentalen Sichtung 
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