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Volltext: Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

$ie beutjdjc 9J?nIerei. 
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furj, er jieht ben ©egenftanb au« feiner moftifhen fobe ein 
wenig in bie gemeine äöivHicbfeit herunter, um ihn ju be= 
( e b en . _ tbut ba« mit unläugbar bebeutenbem Salent unb 
ad)t fünftlerifhem Sinn, aber natürlich wenn auch nicht ahne, 
boh taum mit aulreichenbem ßrfolg, inbem er bem Sor= 
gang bie mpftifhe Roheit, ben 2lbel unb bie Söftrbe ber ft^l= 
o ollen gorm nimmt, ohne ihm auch nur biefelben ©gern 
fihaften in ber geheimniffoollen Fracht be« SRcmbranbt’fhen 
Golorit« jurühäuerftatten. ge mehr man ihn aber in bie ge= 
meine SeutlihMt ber Singe rücft, um fo unglaubliher 
mäht man ihn, genau fo wie alle naturaliftifh auf= 
gefaxten geengefhuhten mit ber fteigenbeu Slatftrlihfeit ber 
2Iu«füf)rung immer unglaubliher ober nüchterner werben. — 
gtichtsbeftoweniger ift 6b. o. ©ebharbt« «Streben, ba« mit be= 
beutenben fünftlerifhen Mitteln unternommen ift, immerhin ein 
banfen«werthe« unb fein 2lbenbmal)l mäht, »enn auh feinen 
imponirenben ober gar groben unb erhabenen, boh toenigften« 
einen wohltfmenben, feine«weg« unwürbigen, wenn auh atler= 
bing« nühterneu ßinbrud; e« ift immerhin ein Silb, oon bem 
man alle Urfahe hat, mit grober Achtung ju reben. 
Stüber ihm finb nur noch Jtoei religiöfe Silber ba, eine 
Heine, höhft liebenäwürbige, ebel ftblifirte unb boh leben«oolle 
heilige gamilie bon Äarl 2MHer in Süffelborf, an ber ih 
aufer bem ab unb ju etwa« 5« füben Kolorit faum etwa« au«: 
äufegen wübte. Sie SRutter hat fih auf ber Dieife nah 
ßgppten jur Diuhe hrngefe^t unb hart mit bem .ftinb einem 
Gugel ju, ber ihnen auf ber Sioline oorfpielt. ß« ift niht 
wenig oon ber £olbfeligfeit be« ©iamSellin im StuSbrud ber 
giguren, bie mir unenblih lieber wäre, al« bie nüchterne @eb= 
harbt’fhe Serftanbesfhätfe ohne geierlihfeit, bie folhen reli- 
giöfen Silbern niemal« fehlen barf. Son Shaub ift bann noch 
ein nah bem Sorbilbe be« 2Jturülo gemalter Säufer al« ftnabe 
ju erwähnen, an bem wenigften« ber Äörper gut gemalt ift. 
2Bir finb bamit ju ßnbe mit bem gefammten ßhnftenthum, 
e« wäre benn, bab 2Xb. Sega«’ DJlutter mit bem Äinbe anh 
etwa bie Prätention hätte, niht nur eine mit guten tlaffifhen 
Srabitionen gemalte äfiutter, fonbern eine OJiabonna oorjuftellen, 
wa« ih auh noch erfahren werbe, wenn ber Äatalog bi« im
	        
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