®ie tnjHfdje 9Mer«i.
161
$a nun and) toic reifen englifcben igrioatleute fo wenig
als bie Strebe ein bringenbeS Sebürfnip nad) monumentaler
■JSetjierung iprer Scblöffer unb Setbäufer 51t füllen Weinen,
fonbern fic^ mit Staffeleibilbern begnügen, ati'o bie englifche
Sitnft fiep feit Saptpunberten in ber Sage fiebt, in ber fub bie
SJtüncpner feit jepn befinbet, fo tonnen wir bie unerbaulicben
Höhlungen eines folgen 3uftanb§ an ibr auSreichenb ftubiren.
$ap fte jur ©rpebung unb Säutemng ber Seele nicht ge
braucht wirb/fonbern lebigticp für bas Hlmüfement, bie bösere
URöblirung beS Salons woplbabenber ißripatleute, »or allem
fafbionabler Samen bienen mup, baS fiebt man ibr benn auch
in allen Stücfen an. @8 ift in ber ganzen SluSftellung auch
iept ein einjigeS Silb, bem biefe Salonfäbigteit nicht an ber
tim gefebrieben ftünbe, feines, baS niept blop rühren, fonbern
auch erschüttern will, leineS, baS auch nur oerfuchte, erhaben
unb grop, gewaltig unb mächtig 511 'fein. HöaS würbe SDlitabn
fagen, wenn fie fo grob gepadt würbe? — Sie wollten wobt
Dtiefen haben, aber fie feilen nicht gröper fein als fee, — tagte
fchon ber boshafte Schwinb! — ÜRichel Ingeto’S, aber in Suo-
bej wie unfere Schlachten. Slucb Religion gibt’S überhaupt nicht
im Salon, bie gibt’S blop am Sonntag in ber Kirche, fo ift
fie benn auch gan3 Pollftänbig weggeblieben, ©efepiebte nur,
wenn fie bübfeh artig ift, nicht graufam ober blutig wirb, nur
hinten etwas geuerfepein ober Suelle, baS intereffirt bie SabieS.
— @ben fo wenig !ann man baS 3SolJ brauchen wie eS ift,
Weber mit feinen tiefen Sittlichen Ibgrünben, nod) mit feinem
Schmup unb Jammer. SaS wäre ja alles shocking. Sarum
gibt eS baS, worin unfere .fiunft fo eycellirt, bie Scpilberung
beS SollSlebenS, eigentlich gar nicht, ober böchPenS fo wie im
Speater, wopl gebürftet unb gewafeben, mit neuen Kleibern,
immer mit füpen färben unb rotben Hßangen. Suntel Wirb
ba überhaupt ”gar nicht gebulbet, jebenfalls erjüplt uns nicht
ein einjigeS Silb non ber ©piftenj einer 15 ober 18 HJtillionen
ftarlen 21rbeiterbePölferung in (fnglanb. — Säuern gibt S nur
allenfalls in £o<hfd)ottlanb, ber malerifcben SßlaibS halber!
2)er grenjenlofe (SgoiSmuS unferer europäifdjen Pberen
Stänbe ift mir niemals fo tlar geworben, als biefer gefepminf:
ten HJtalerei gegenüber, bie fo rofig unb erfreulich auSfiebt, als
?ßedjt, ßunft utib Äunftinbuftrie. 11