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Volltext: Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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3Die engtifctje SDtaterei. 
in einem mirlfamen Silbe. Son ben eigentlichen 95oBS= 
fcßilberungen übertrifft bie „entlaffene Schule" beS tängft ge= 
ftorbenen §ar»ep in ihrer gelegenen garbe wie broUigen Gom= 
pofition alle mobernen, felbft SJtarlS fehr bumoriftifch erfunbenen 
3ug ber Settler in bie Stabt. — Sieben biefen finb freilich 
unter ben oben erörterten Sebingungen bie burd) ben $upfer= 
ftid) meltbelannten gaebS immerhin bie beften, burch ihr achte? 
Slaturgefühl unb ihre überaus gtänsenbe garbe. So brei Heine 
ärmliche SBaifen, bie auf einem §ochlänber Äirchhof an einem 
frifchen ©rabe, vielleicht ber -Dlutter ober Söohlthäterin, ftehen, 
mährenb ber Seichensug föhon naht. Unb baS mit einem 2tuS= 
brucf, in bem ber gan$ finblidbe, baS wiberfahme Hebel wie 
ben 3wb noch rridjt begreifenbe, nur almenbe Schmers überaus 
rührenb in ben biefen rothbaefigen kleinen auSgefprocßen ift. 
Gin anbereS „ber Seßte feines ©efchlechtS" bejeiöhneteS 
S5ilb, wahrfcheinlich auch eine glluftration, geigt uns am See= 
ftranb einen alten ärmlichen §o<htänber auf feinem 5ßonp, um= 
geben pon allerhanb mitleibig auf’s SOleer htnauSfehenbem alten 
unb jungen Soll, baS bort offenbar „ben Seiten" mit ben 
SBellen lämpfen fieht. SBarurn er nun gerabe ber Seßte fein muh, 
ift weniger Har, als bafj baS ©anje ein hübfehes Silb macht. — 
Sluch ein luftiger ©efebitroertäufer »on G. Jticol, fehr lebenbig unb 
wahr gemalt, gehört in biefe Äategorie, mit ber wir baS wohl 
genährte unb leiblich gewafchene Srittenoolt oerlaffen Wollen, um 
unS noeb unter ben gnbioibuen, b. h- ben Sßortraiten, umjufehen. 
Sie finb $u meiner Serwunberung Weber fehr gut noch sahlreicb, 
ein Heines unb bann wieber brei 5Dläbd)en Rammen, »on bem be= 
rühmten SOlillaiS, ein wenig falt unb in ben Körpern formlos ge= 
malt, aber in ben Äöpfen fein unb cbel <f>aralterifirt, finb baS Seftc. 
GS märe benn, baf? man SanbfeerS eigenes Portrait ob 
feines feinen grauen £onS noch nxehr bewunbern wollte, welches 
ihn malenb barftellt, währenb ihm jwei §ühnerhunbe als „freunb= 
f<haftli<he $ritiler" über bie Schulter jufehen, gwifchen benen 
fein bicter ftopf wie ber eines gutmüthigen SullenbeifierS auS» 
fieht. Sluperbem finben wir oon ihm noch ein arabifcheS 3elt, 
unter welchem eine faft lebensgroße Stute mit ihrem jungen 
oorne ißlah genommen, währenb hinten fich §unbe unb ülffen 
herumtreiben. Söefdjeiben unb bod) breit unb flott gemalt oer=
	        
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