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Volltext: Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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$ie franjbftfdK SBtaterei. 
halb ftnb mir denn aub bergleibStoeife ungemein arm an 
grofsen ©emälben aller 2lrt, ba folc^e faft nur monumentalen 
3mecEen bienen fönnen, bon ben ißribaten aber, auf beren Unter* 
ftüpung bie beutfbe Äunft beute bocb borsugStoeife angemiefen 
ift, nur in ben feltenften gälten getauft ober beftellt rnerben. 
— §at man in neuerer 3eit enblib in Berlin nab bem Sor* 
■gange 2BienS angefangen, ein Dtationalmufeum anjulegen, fo mirb 
ood) bor bem ©reuet, bap jedes Sötinifterium alljährlich monu* 
mentate 3MIber befteltte, um fie an bie ©emeinbefcbutcn, Äircben, 
»öffentliche ©ebäube alter 2trt, bie ihm unterfteben, 51t ber* 
tbeiten, bie leberne beutfcbe Sureaufratie nod) lange junid* 
fbaubern. ift mirtlib ju befbämenb, nob genauer aus* 
.einander ju fepen, um mie biet meiter man in biefer Sejietmng 
in grantreicb ift, nein fbon feit 3Jat;rt)unberten mar. 
So empfängt einen beim in ben franjöfifben Säten bor 
allem eine tebnifb burbgehilbete Jtunft, bie immer roenigftenS 
burb ihre ©efammtbattung, burb eine gemiffe fibere SOtcifter* 
fbaft imponirt, ofme bie ja Freiheit überhaupt nibt mögtib 
ift. — Senn mie fann fib ber frei bemegen, mclber nibt ein* 
mal laufen gelernt bat? — Siefen äufammenmirfenben Um* 
ftänben ift eS nob mehr als ber entfbiebenen Dtibtbetbeiligung 
oer Dltebrjabt ihrer gegenmärtigen totaler 311 berbanfen, menn 
mir bei ben gransofen berhältnffmtäpig mehr gute Silber finden, 
als in ben Säten irgenb eines andern SolteS. — ©ans be* 
fonberS als bei uns, bie mir bob am meitauS ftärtften ber* 
treten ftnb, aber mie fbon ermähnt, atleS faft ohne StuSnahme 
jugelaffen haben, fo bap baS iUtittelmäpige einen biet 5U hreiten 
ijJtap einnimmt. 
©ans anders freilich ftetlt ftb bie Sabe, menn mir bon 
der gorm beS Sargefteliten abfehenb, uns nun biefem fetber 
juroenben, ober aub nur nab bem SreiS ber bon ber franjo* 
fifben Äunft mabr, tief unb rein bargeftettten Empfindungen, 
nab der Söeltanfbauung überhaupt fragen, bie aus biefen mit 
fo groper Srabour, mit fo feinem ©efbntad, mit fo grofjem 
Salent, gemalten Silbern fpribt. Sa mtifj denn leider sunäbft 
fonftatirt rnerben, bap man nibt einmal mit einer anftänbigen 
grau, gefbmeige benn mit einem tWäbben in biefe Säle hinein* 
gehen fann, in melben bie Setärenmalerei mit einer beteibi*
	        
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