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Volltext: Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

Sie franäöftfd)t (Malerei. 
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auSfebenb, macht baS Silb einen überaus wahren unb baber 
ergreifenben ©inbrucf, nicht bie Spitt Bon ber fonftigen fran= 
jöfifchen ißrahierei barin, Bon ber 9ßrotaiS nicht frei blieb. 
Slucb ein beimfebtenber ruffifcher Säger läf;t jwar unentfchiebcn, 
ob er betrunfen ober oerwunbet fei, hat aber boch Biel SBabr-- 
heit. Junior barf man jWar bei granjofen fo wenig fuchen 
als fjannloftgleit, aber erfterem am nächften fommen SSibertS 
auch fonft fehr Bortreffliche Silber. So bie in ihrer Stube 
Toilette machenben Safaien unb ein fpanifcher ©ilwagenfwf, wo 
währenb beS UmfpannenS einige flotte SBlauItbiertreiber ober 
auch Softillone bie (Gelegenheit benüpen, ber hübfc^en Sichte 
ober Haushälterin eine» mitfahrenben SfarrerS bie Sour erfolg; 
reich ä« machen, ein Semüben, wofür biefer aufierotbentlicb 
unbanthar fcpeint; bie liebe Sichte aber wie ber §err Ontel 
finb ganj Bortrefflich. — Sud) ein Probier, ber gerabc eine 
■DlauSfalle richtet, ift gut, wenn auch nicht eigentlich fomifdj. 
Unter ben Sanbfcbaften ift bann eine fchneebebectte ©bene 
mit ber Staffage einer Embulanj burd) ©beim als büfteres 
StimmungSbilb bewunbernSwerth, ebenfo eine Saumlanbfdjaft 
non Ißaul §uet. (Dagegen beweist eine Sbenbfcene, SuSblid 
unter Säumen beS berühmten Dbeebore Souffeau, biefeS um 
beftritten großen, aber fehr ungleichen Zünftlers, bah tnan felbft 
fehr affectirte Sanbfcbaften malen fann. ferner oon Smaiiti); 
Duoal ein Sacffifd) mit einer ißuppe fpielenb, unb non Sefe= 
bnreS eine Shtnpbe bem Stmor ben Sogen nehmenb, Wo bie 
Hetärenmalerei wenigftenS ©rajie jeigt. 
3Bir fommen nun junt Bierten Saal, ber wiebehtm etwa fünf; 
jehn berartige Silber, barunter wenigftenS einige gute enthält, fo 
Ülntigna’S 2Säbd)cn, baS angeblich) Born Slip gebrücft wirb, wo 
bie traumhaft mpfteriöfe Stimmung ooll Sube unb Äraft beS Hell= 
bunfelS gegeben ift. 3m @efd)mad beS Selacroip jeichnet ftd) in 
ber oberen ©tage Siroup’S 3agb nach bem (Glücf auS, wo bie als 
leichtfertige (Dame auf einem (Habe bahertanjenbe (Göttin, fronen 
unb Serien, (g 0 ß) unö g or p ee ren auSftreut, um bie fid) bie 
Sterblichen in wahnfinniger ©ier brättgen, unb einanber babei 
erbarmungslos unter bie güfse treten ober baS ©rraffte ju rauben 
fuchen. ©eiftreicher gebacht unb ftplnoller gezeichnet ift Henne= 
bergS Sompofition gemiji, biefe aber bat ben Sotäug einer breh
	        
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