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Volltext: Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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Sc^überung beS focialen SolfSlebenS, .wie fie Starnberg, Ijßaffini, 
fnauS, Sefregger unb Sautier, ein fo eigentbümlicheS unb 
reiche» malerifcbeS Talent, wie eö in fittenbilblicber Sebanb= 
lung ber ©efcßicbte Sedter in SSerlin, Sinbenfchmibt in ‘Utüncben 
entwicfeln, enblirf) bie drbabenheit unb ©röße, ber fittlicbe (frnft, 
bie uns au» gübricßS SBerfen entgegentreten, fie wirb man bei 
allen fremben Stationen nie überboten, noch in ben meiften 
fallen auch nur erreicht finben. 
ftitb bie Belgier, bie in ihrer für ein fo fleineS £anb 
feßr achtbaren SluSftellung äwifcßen ben ßigenfchaften ber beiben 
großen Stationen eigenthümlich bin= unb berfcßwanten, halb ben 
gamilienfinn ber Seutfchen, balb baS breite, großartige ober 
Bcrnehme SBefen ber granjofen 5U jeigen ftreben, aber in bei-, 
ben nicht über eine gewiß feßr ebremnerthe bürgerliche 9tüdbtern= 
heit binauSfommen. ©allait unb SeßS unter ben alten, Sagße, 
Slingenerier unb SBauterS unter ben jüngeren finb mir am meiften 
in bie Slugen gefallen, bie SSlobemaler SteeoenS unb SESillemS 
aber bcfonberS burch ihr rafcßeS ©inten. 
Stuch |jollanb jeigt feine neuen DJtomente, IgSraelS ift noch 
immer fein befter SDtaler, nadjbem 20ma SEabema auSgeblieben 
ober noch nicht auSgepacft ift. Slngenebm mirtt bie Stube, 
baä burcßau» folibe, behagliche acht germanifche Sßblesnta beS 
©anjen bei ihnen. 
®en ^ollänbern im bürgerlichen Sit faft ähnlich, nur 
noch J)rofaifcher, trocfener unb weniger liebenSwürbig erfcßeinen 
bie Schwerer insgefammt. 2)o<h Berbanfen wir ihnen, ober 
»ielmehr fte unS, Sautier, für ben wir ihnen um fo mehr 
»iele fcblecßte Silber nachfehen tonnen, als eö unS wahrlich 
auch nicht baran mangelt. Sein „Seicbenhegängniß" ift bie 
??erle ihrer fleinen SluSftellung. älußerbesn finb noch hnbfche 
Silber ÄollerS, ©tücfelbergerS, Gorrobi’S ba. 
®aß unfere Settern überm ©anal immer böcßft eigenthüm= 
lieh auSfaßen, wußte ich auch fonft unb fie betätigen eS auch 
bießmal. SJiemalS groß ober ebel unb feiten gemein, ohne 
jeben Schwung unb jebeS SßatßoS, aber ooli guter Saune, 
troßig unb wißig, bisweilen fchön, noch öfter gefcßmactloS unb 
faft immer frifch bis äurSuntßeit, ftnb fie Bor allem englifeb. 
3htr Oelbilber unb ihre Sheefannen gleichen fich in ber Se=
	        
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