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Volltext: Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

3>er internationale Oltjmp. 
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Eannten ans (Stillleben gränjenben gamilienfcenen non gSraelS 
unb 3t»ei prächtige 2tr<bitefturen oon ©pringer u. SoSboom, 
enblicb ein gattj im ©efcbmad beS fRembranbt non SiSbop feijr 
tüchtig gemaltes grauenportrait bie fpauptbcftanbtbeilc bilben, in 
beren behaglich falten 9lut)e, bicpt neben ber neroöjen Setoeg: 
lichleit ber granjofen, fich ber phlegmatifdhe nationale (E^aratter 
auffallenb charalteriftifdh abjeichnet. 
2tud) SHujilanb fpiegelt baS fo oiet lebenbigere «Naturell 
feiner Setoobner unb jugleid) auch bie geringe Originalität 
feiner Hünftler in einem mit auffallenber ©efchicSlichteit bie alt= 
betannten biblifctjen ©eenen SernetS, ja ©ftopinS naebabmenben, 
fehr figurenreicben Silbe eines jungen Zünftlers, ©emirabSlp, 
micber. ©S ftellt nach einem ©ebiebte beS ©rafen SEolftoi ©briftuS 
bar, wie er mit ben Slpofteln an einem Sanbfijse oorbeitommt, 
in meldtem oon jungen Seuten eben ein Saccbanal gehalten 
toirb, wie eS im IjSariS Bon heute fehr benlbar, unter bem 
armen, berabgelommeneu SauernDoIt beS gubäaS oon bamatS 
allerbingS ettoaS toeniger inabrfcbeinlicb erfcheint. ®ie §aupt= 
beibin beffelben, eine feböne Äolotte, ift mit bem Sedter in ber 
fjanb oon ben ©tufen ber ^erraffe berabgetreten, tnofjl um bie 
Sotübergebenben ju grüben ober auch übermütbig gu neden. 
Sei beS ßorauSgebenbcn ©briftuS StnblidE aber entfällt ihr, oon 
feinem 3lug_ getroffen, ber $ofal unb fie toirb oon Stunb an 
fromm. Stlfo eine Sariante auf baS befouberS in feinem erften 
$l;eil fo Bielbeliebte Sterna ber SWagbalena, bei ber man nur 
nicht recht begreift, ob bie 2)ame ben Selber au» ©ebreden 
barüber fallen läft, weit ber bübfdfe fülann in ber Jiäbe gar 
fo leer auSfiebt, ober ob fie einen alten Siebbaber in ipm 
toiebererfennt, ber ettoa neue älnfprücbe auf fie machen will 
aibgefehen non folcb friool natucatiftifcher äluffaffung ift baS 
Stlb, trenn aud) toie bie meiften ruffifeben, eines feineren inbu 
BibueUen fUeijeS entbebrenb, boeb eine fehr talentoolle unb pifante 
Stubie ber SBirfungen beS SonnenfcbeinS auf älrcbitefturen unb 
üftenfeben, bei ber man nur freilich nicht einfiebt, toarum ge= 
rabe ©briftuS ju folcben SeleucbtungSeyperimenten berbalten 
mubte. 
pnbeffen ift eS ja ettoaS SllteS, bab man fehr oft gerabe 
ba» am meiften toünfd)t, toaS bie fRatur einem am bartnädigj
	        
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