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Volltext: Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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2)ie öftreiäjiftfje fiuiift. 
rührenben ©efdjichte, benn fein fetjr zahlreiches Sßubltfum hört 
ihm mit ber athemlofeften Spannung unb fo fichtlichem 9Jtit= 
gefühl ju, aß eS bei ben ärgften SJUphanblungen eines gelben 
nur immer möglich ift. Slug alten unb jungen gifchern unb 
©Ziffern beftehenb, genau fo mie fie in SSenebig an ber SRina 
ober ©hioggia beftänbig gu Supenben berumlungern, bi» ein 
grember tömmt ober ber SBinb günftig wirb, haben fie fid> 
jept alle bid)t um ben bieten, behaglichen, fi<h als fUlittelpunlt 
ber Slufmertfamteit feljr wichtig fühlenbcn Storlefer gebrängt, 
um fein SBort 51t oerliercn. Slber treibe gülle toon ©bara!te= 
riftif in biefem einfachen SSormurf! 2Bie ift jeber Dom anbern 
fo grunboerfchieben an SluSfeben wie an Slufnahme beg ©e= 
hörten, wie anbächtig ber ©ine, mifjtrauifch ber Slnbere, ge 
hoben ber Sritte, entjücft ber Stierte, neugierig jener, bem 
Sßeinen nahe biefer, turj man weih nicht, foll man mehr über 
ben Slugbruct ober bie unerhörte .ft'raft ber gnbi»ibualifirung 
erftaunen, bie fid) über ©efiebt unb §ünbe, 2wn, Statur, ©oftürne 
mit berfelben pljDtograpfjifchien Sreue »erbreitet, in ber SluSs 
wähl beg ©ebotenen fo gefchiett »erfahrt, bah man faft uHe 
Sippen beg »enetianifchen SBolfglebenS »or fid) hat in einer 
Scharfe unb 'befonberg Unbefangenheit, wie fie 5. 33. Seopolb 
Stöbert in feinen berühmten gifchern auch nicht entfernt erreichte, 
geh gtaube faft, er Würbe fid), Wenn er biep Slguarett fabe, 
noch einmal ben §als abfehneiben! 
©in ähnlicheg Scbaufpiel, nur mit anberen Slfteuren unb 
biefhnal and) reijenb einfach gemalt, hübet bie CSljriftenle^re, wo 
ein junger ©eiftlidjer in einer Äircbe ein paar Supenb gungenS 
tated)ifirt. @r bat gerabe einen ber-heften aufgerufen, ber fict> 
aber über bie SBanberungen ber gfraeliten aug ©gppten ficbtlid) 
boch nicht genug unterrichtet hatte, unb fud)t ihm nun mit aller 
greunblicbfeit auf ben 33erg ©armel hinauf ober ing Stb>al go; 
faphat hinab ju helfen, Währenb bie meiften feiner Äameraben 
offenbar froh finto, baff fie» auch uid)t 3U fagen brauchen unb 
alle Haltungen unb Unarten cntwicfeln, mit welchen fich un= 
ruhige gungen langweilige Sd)ulftunben abjufürzen fud)en. Slber 
wieberum mit welcher ftenntnij; ber fiinberfeelen unb 33ewegungen 
unb welch burdjbringenbem ©tf affen beg fpejififch italienischen 
SBeicben unb ©rajiöfen ift bag Sllleg gemacht, wie »ergijü man
	        
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