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Volltext: Wettbewerb-Ausschreibungen der K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien im Jahre 1915

WETTBEWERB 
ZUR ERLANGUNG VON VORENTWÜRFEN FÜR DEN ALLFÄLLIGEN 
UMBAU DES KURSALONS IM STADTPARKE. 
AUSGESCHRIEBEN AM 4. MÄRZ 1915. 
EINZUREICHEN AM 30. APRIL 1915. 
FÜNF GLEICHE PREISE VON JE K 2000. 
D ie Gemeinde Wien veranstaltet im Sinne des am 8. Jänner 1915 gefassten Stadtratsbeschlusses 
einen allgemeinen Wettbewerb zur Erlangung von Skizzen für den allfälligen Neubau eines 
Kurhauses im Stadtparke zum Ersätze der heute diesem Zwecke dienenden, aber nicht ganz 
zulänglichen Baulichkeiten. 
Für diesen Wettbewerb werden nachfolgende Bestimmungen getroffen: 
Gemäss dem obenerwähnten Stadtratsbeschlusse können an dem Wettbewerb nur in Wien 
ansässige selbständige Architekten deutscher Volksangehörigkeit teilnehmen. 
Das neue Kurhaus soll im Wiener Stadtparke annähernd an derselben Stelle erbaut werden, 
wo sich der heutige Kursalon befindet. Die verbaute Fläche des neuen Kurhauses soll nicht 
erheblich grösser sein als die des bestehenden Gebäudes. Es soll auch beiläufig dieselbe 
Längen- und Tiefenerstreckung besitzen. Zur Erzielung einer grösseren Weiträumigkeit und 
Uebersichtlichkeit des Kaffeehausgartens erscheint indessen eine Verlegung der gegen den Stadt 
park gerichteten Hauptfront nach rückwärts (näher gegen die Johannesgasse) wünschenswert. Die 
vorhandenen Baumbestände sind nach Tunlichkeit zu schonen. 
Die Teilnehmer am Wettbewerbe können im Stadtbauamte einen Lageplan des in Frage 
kommenden Gebietes des Stadtparkes beheben, aus welchem die Lage des bestehenden Gebäudes 
innerhalb der vorhandenen Gartenanlage und Baumbestände ersichtlich ist. Ferner sind im Stadt 
bauamte nähere Erläuterungen über die Raumanforderungen im geplanten Neubaue erhältlich. 
An Zeichnungen werden verlangt: 
a) die Grundrisse der Geschosse; 
b) je ein Aufriss der gegen den Stadtpark und der gegen die Johannesgasse gerichteten 
Hauptfronten des Gebäudes; 
c) ein Längenschnitt und 
d) ein Querschnitt durch das geplante neue Kurhaus; 
e) ein Lageplan der Gesamtanlage. 
Die Zeichnungen a, b, c und d sind im Masstabe 1:200, der Lageplan e mit Benützung 
des im Stadtbauamte erhältlichen Unterlagsplanes im Masstabe 1:360 anzufertigen. 
Der Wettbewerbsarbeit ist ein kurzgefasster Erläuterungsbericht beizuschliessen. Schau 
bilder und Kostenberechnungen werden nicht gefordert und bei der Bewertung des Entwurfes 
auch nicht berücksichtigt. 
Da durch den Wettbewerb nur Ideen für einen allfälligen Bau eines neuen Kurhauses im 
Stadtparke gewonnen werden sollen, wahrt sich die Gemeinde Wien das Recht, die Herstellung
	        
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