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Die Kunstpraxis.
Breite sinken und nicht das Fünfzehnfache
derselben ohne charakteristische Unterbre
chung überschreiten.
Die Minimaldimensionen eines Platzes
sind selbstredend von der Höhe seiner
Platzwand und von seiner Grundform ab
hängig, während für Strassenbreiten der in
der ganzen Welt acceptirte Sat^ gelten
muss, dass die Höhe der Einfassung die
Strassenbreite nie übersteigen darf.
ist hier an der Zeit, gewissen
verschrobenen Ansichten entgegen-
JL ^ zutreten, welchen ein grosser Theil
des Publicums huldigt, und die dahin
gravitiren, jeden freien Platz, selbst das
kleinste Plätzchen mit einer Gartenanlage
zu »schmücken«.
Die Verfechter dieser Ansicht führen
jederzeit eine Unzahl von Schlagworten,
wie Augenweide, Luftcentrum, Aufsauger
des Stickstoffes etc., in bombastischerWeise
im Munde. Diese Schlagworte werden dann
in volksfreundliche Phrasen gekleidet und
in die Massen geworfen, alles mögliche
Hygienische behauptet, ob aber derlei An
lagen auch schön sind, wird nicht erwähnt.
Ganz abgesehen davon, dass solche
Sanitätsforderungen in ihrer Wirkung mehr
als fraglich sind, stehen diese kümmerlich
vegetirenden Garten-Caricaturen Jedermann
im Wege und machen eines der schönsten
architektonischen Motive, nämlich den
Effect der Fläche mit ihren Leitlinien, zur
Unmöglichkeit.
Die zauberhafte Wirkung der Place de
la Concorde in Paris wird Jedem, der sie