Die Kunstpraxis.
87
fast immer, abgesehen von allen duich
sie verursachten Verkehrsstörungen, das
Strassenbild.
Diese Ansicht ist in den grossen Me
tropolen bereits zur Ueberzeugung gewor
den. So würden beispielsweise die Pariser
auf der Place de la Concorde und in den
Champs-Élisées, die Berliner unter den
Linden eine derartige Anlage nie gestatten.
\ Rollbahnen, zu denen sich jede Gross
stadt wird bequemen müssen, können
entweder Hoch- oder Tiefbahnen sein. Die
Wahl des einen oder andern Systems hangt
nur von localen Vorbedingungen und tech
nischen Gründen ab. Die resultirenden
Pro und Contra lassen sich in wenige Haupt
punkte zusammenfassen.
Die Untergrundbahn, besonders wenn
sie gedeckt ist, beeinflusst das Strassenbild
beinahe gar nicht, sie ist bequemei, was
den Zutritt anlangt, gewöhnlich theuerei in
der Anlage und für das fahrende Publicum
unangenehm.
Die Hochbahn entstellt zuweilen in
sehr empfindlicher Weise eine Strasse,
sie ist etwas billiger als die Tiefbahn
und bietet dem Fahrenden durch einen
freien und wechselreichen Ausblick manchen
Genuss.
Dem Städtebewohner wird aber in
erster Linie immer um die Erhaltung eines
möglichst schönen Stadtbildes zu thun sein,
es wird daher die Hochbahn bei ihm me
Anklang finden, und dies ist auch selbst
verständlich immer der Standtpunkt des
Baukünstlers.