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Die Kunstpraxis.
sehbarer Zeit keine Hoffnung vor
handen.
Rauch und Russ aber sind es, welche
unsere modernen Kunstwerke am meisten
schädigen. Ein Conglomerat von Staub,
Russ und Niederschlägen bedeckt schon
nach kurzer Zeit jedes Kunstwerk, wenn
es im Freien steht, ja es verleiht ihm ein
ganz verändertes und gewiss nicht beab
sichtigtes Aussehen.
Man hat es sicher nicht an Versuchen
fehlen lassen, dem der Menschheit inne
wohnenden Farbensinn durch Zuziehung
der Schwesterkünste Rechnung zu tragen.
Aber alle derartigen Versuche scheitern an
der ästhetisch und chemisch vernichtenden
Wirkung des erwähnten Hebels. Ver
einigen sich hiemit noch unsere ungünsti
gen klimatischen Verhältnisse, so resultiren
daraus unsere geschwärzten Fa?aden mit
ihrem durch Russ unkennbar gewordenen
figuralen Schmuck.
Die hässliche Farbe unserer Bronze-
Monumente, die Unhaltbarkeit aller Malerei
an den Aussenseiten unserer Gebäude, die
über dem Winter nothwendige Einschach
telung aller in Marmor hergestellten Zier
unserer Plätze und Bauwerke etc. sind die
traurige Wirkung dieser Hebel.
^ a § e S en 'st n ur durch Verwendung
möglichst einfacher Formen, glatter Flä
chen, Anwendung von Porzellan und
Majolica, Steinzeug, Mosaikbilder etc. Ab
hilfe zu schaffen und hat die moderne
Architektur auf diesem Gebiete bedeutende
Erfolge aufzuweisen.