MAK
Die Kunstpraxis. 
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enügendes Licht, angenehme Tempera- 
tur und reine Luft der Räume bilden 
ein sicher berechtigtes Verlangen der 
Menschheit. Während diese Dinge noch 
vor Jahrzehnten als unerreichbar galten, hat 
uns eine Anzahl von Erfindungen und Ver 
besserungen die Möglichkeit ihrer vollen 
Erfüllung gegeben. 
So hat z. B. das elektrische Licht bei 
Vermeidung von Feuersgefahr die ideale (zer 
streute) Raumbeleuchtung ermöglicht, 
■piolitische und sociale Verhältnisse beein- 
r Aussen, wie schon erwähnt, im hohen 
Masse die Bauweise in Städten, ja sie 
müssen als Hauptursache unserer so ver 
änderten Bautypen gelten. Die Demokratie 
hat der Kunst eine reiche Anzahl neuer 
* Aufgaben vorgelegt, es muss aber festge 
stellt werden, dass die Kunst, was sie zum 
einen Theil durch die Mächtigkeit der 
neuen Impulse und durch die ihr von dei 
modernen Construction geschaffenen Mög 
lichkeiten gewonnen, zum anderen 1 heile 
durch das Abhandenkommen an souveränem 
Willen, an Thatkraft, an Ruhmessinn des 
Einzelnen und an Intimität gewiss verloren 
hat. Unsere Kolossalbauten (Ausstellungen, 
Bahnhöfe, Parlamente etc.) sind im Gegen 
sätze zu Schlössern, Palästen etc. ein be 
redtes Zeugniss hiefür. 
Schliesslich sei hier des ökonomischen 
Einfiusses auf die Kunst gedacht. Es 
hat den Anschein, dass das Wirken der 
Kunst erst dort beginnt, wo Ueberfiuss und 
Reichthum vorhanden sind. Dies ist gewiss 
unrichtig.
	        
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