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Volltext: Photographien von Stephanie Windisch-Graetz

für drei Jahre in die Schweiz gebracht, 1948 unternahm Stephanie ihre erste große Reise, 
die sie nach Kenya — Nairobi - führte, wo sie einen Teil ihrer Kindheit verbrachte und 
privaten Schulunterricht erhielt. Ihr Vater - Großwildjäger - erlaubte ihr oftmals, sie auf 
seine Safari zu begleiten. Auf diese Art und Weise durchfuhr sie mit ihm das ganze Land - 
Kenya und Tanzania. 
Von frühester Kindheit an war sie demnach in direktem Kontakt mit der Natur, die sie 
nicht nur lieben lernte, sondern sich mit ihr zu integrieren meinte. Fauna und Flora inter 
essierte sie gleichermaßen, und den wilden Tieren des Landes war sie freundschaftlich 
zugetan. Sie amüsierte sich über das groteske Spiel der Affen, sie beobachtete die Raub 
vögel, die, in Scharen, den Flimmel verdunkeln konnten. Alle diese Kindheitseindrücke 
sollten später einen sehr entscheidenden Niederschlag in ihrer künstlerischen Tätigkeit als 
Malerin finden, denn Raubvögel und wilde Katzen wurden das Hauptthema ihrer 
malerischen Sujets. Besonders offensichtlich wurde diese Tatsache in ihrer letzten Aus 
stellung als Malerin im Musee de la Chasse in Paris im Spätherbst 1978. 
1958 — ist sie endgültig nach Europa zurückgekehrt und erhielt in der Schweiz den Rest 
ihrer schulischen Ausbildung. Danach wurde sie in Wien, dem Ort ihrer Vorfahren, 
seßhaft, besuchte vorübergehend die Akademie der Bildenden Künste in Wien, be 
schäftigte sich mit Kunstgeschichte und unternahm, stets photographierend, Studienrei 
sen nach Belgien, Holland, Deutschland, Griechenland und England. 
In dieses Reiseprogramm bezog sie nicht nur Brasilien und die Vereinigten Staaten mit 
ein, sondern dehnte dieses auch nach Asien aus. Dort galt ihr besonderes Interesse den 
Bergvölkern, die von der Zivilisation nicht noch beeinflußt waren, ihrem Brauchtum und 
ihrer Religion. 
Die letzten Reisen der Jahre 1975, 1976 und 1977 galten vor allem den Ländern Nepal, 
Cashmire und Ladakh. Dort photographierte sie vorwiegend die schmucktragenden 
Völker des Himalajagebietes und ihre Rituale in den Tempeln. Es ergab sich vielfach aus 
Mangel an technischen Hilfsmitteln, daß sie als Beleuchtung sich vorwiegend auf Kerzen 
und Öllampenlicht einstellen mußte. Das warme Licht, das der Kerzenschein den vielen 
Porträtaufnahmen gab, war in der Folge Richtlinie für ihre weitere photographische 
Tätigkeit. Das Resultat dieser Reise aber war eine Dokumentation zu dem Buch ihrer 
Mutter, die sie begleitet hatte und das die Kleinodien und den Schmuck der Völker im 
Himalajagebiet behandelte. 
Schon 1975 hatte sie sich in Brüssel installiert und sich hauptsächlich auf ihre photo 
graphische Tätigkeit beschränkt. An der Wende des Jahres 1977 zu 1978 stellt sie zu 
Knokke le Zonte ihre ersten Porträtaufnahmen mit viel Erfolg aus. Das belgische Fern 
sehen hat daraufhin einen Film über ihr photographisches und künstlerisches Schaffen 
gedreht. In der Folge wurde sie zu Porträtaufnahmen für den Film „Die fünf Musketiere“ 
in ihre Heimatstadt Wien berufen. 
Schon im Zusammenhang mit ihren Weltreisen konnte die Künstlerin photographische 
Mitarbeiterin der Cipa-Press Paris werden. In letzter Zeit ist sie außerdem im photogra 
phischen Atelier des spanischen Regisseurs Luis Bunuel in Paris 4 ) tätig. 
Als Tiermalerin ist sie nach Beendigung ihrer Ausstellung in Musee de la Chasse Anfang 
1979 Mitarbeiterin bei Hermes in Paris geworden. 
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