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Eine glatte, wohlgehämmerte, nicht zu harte Kupfer
platte wird auf der ganzen Oberfläche gleichmäßig rauh
gemacht. Dies geschieht durch den Druck der sogenannten
Wiege, des Granierstahls (siehe die Abbildung), eines
unten rundlichen, wie mit kleinen Stacheln versehenen
Handinstrumentes, welches nach allen Richtungen wieder
und wieder durch ziemliche Kraft der Hand über die
Fläche der Platte geführt wird, so dass
diese sich mit zahllosen kleinen Ver
tiefungen überdeckt, so dicht an dicht,
dass man die einzelnen Punkte nicht
mehr erkennt. In dieser Aufrauhung
der Fläche, welche die größte Gleich
mäßigkeit verlangt, liegt schon, wenn
nicht eine Kunst, doch eine Geschicklich
keit. Eine schlechte Ausführung dieser
vorbereitenden Arbeit schädigt die nach
folgende Kunstarbeit und lässt sie nie
zur Vollkommenheit gelangen. Ist die
Aufrauhung gleichmäßig und hinläng
lich ausgeführt, so wird ein Abdruck
der so vorbereiteten Platte ein Blatt von
ganz gleicher Schwärze, von höchster
Tiefe und sammtartiger Weiche ergeben,
ein schwarzes Blatt natürlich noch ohne
jede Zeichnung.
Wie entsteht nun die Zeichnung? Dazu dient ein
kleines, messerartiges Instrument, der Schaber genannt.
Mit diesem Instrumente wird das Licht aus der tiefen
Schwärze herausgearbeitet, und zwar indem man das
Rauhe eben dort hinwegschabt (daher »Schabkunst«),
wo man Licht braucht. In jeder graphischen Kunst
(vorausgesetzt, dass man nicht einen Abdruck in einer
Der Granierstahl.
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