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III.
Es ist sehr bemerkenswerth, wie die verschiedenen
Länder sich der neuen Vervielfältigungsmethode gegen
über verhalten, seitdem sie einmal kein Geheimniss
mehr war und nach überall hin bekannt geworden.
Die einen verhalten sich vollkommen ablehnend,
während andere sie mit Enthusiasmus aufnehmen, ja
selbst zu einer Art nationaler Kunst machen. Ablehnend
verhielten sich Italien, Spanien, das damals In der
Blüthe seiner Kunstentfaltung sich befand, und zum
dritten auch Frankreich. Die Gründe dafür liegen zwar
nicht gerade auf offener Hand, aber sie sind doch
erkennbar und begreiflich.
Italien hatte die schönsten Epochen seiner Kunst
bereits hinter sich und stand unter der Herrschaft der
Schule von Bologna schon in zweiter Generation. Diese
Schule, noch groß in den ererbten Eigenschaften, streng
und stilvoll in den Formen, nüchtern akademisch,
richtig in der Zeichnung, aber ohne Originalität in der
Erfindung, konnte an der wesentlich für malerische
und freie Darstellung geeigneten Methode wenig Gefallen
finden. Die der Schule entsprechende Art der graphi
schen Vervielfältigung war der strenge Linien-Kupfer-
stich, den Italien im 18. Jahrhundert auch der höchsten
Vollkommenheit entgegenführte. Die Schabkunst fand
daher nur wenig und vereinzelte Künstler, und diese
erst spät, welche sich auf ihre Ausübung einließen. Es
waren Nassi, Taddei, Mitelli, Lorenzini, Zucchi; noch
auf einem Schabkunstblatte vom Jahre 1790 konnte
Cunego hinzusetzen, es sei das erste Werk dieser Art,
das in Rom ausgeführt worden-.