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viele andere Mezzotinto-Graveure von Verdienst arbei
teten, über deren Namen der Katalog die Auskunft giebt.
Die zweite Periode der englischen Schabkunst, als
welche man die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts be
zeichnen kann, leistete nichts Besseres, ja man hat
die Wahrnehmung gemacht und auch ausgesprochen,
dass selbst gegen die Mitte des Jahrhunderts eine Ab
nahme in der Vollkommenheit der Werke stattfindet,
ein Sinken statt erhöhten Aufschwungs. Es ist das
leicht begreiflich, denn es ist die Regierungsepoche
der beiden ersten George aus dem Hause Hannover,
welche für die Kunst überhaupt weder Neigung noch
Verständniss hatten. In dieser Beziehung erscheinen sie
den feingebildeten und geistreichen Stuarts gegenüber
wie Barbaren. Die am meisten charakteristischen Ver
treter dieser Epoche sind die beiden Faber, von denen'
der jüngere wenigstens noch den Anfang des erneuten
Glanzes in der dritten Epoche erlebte.
Diese dritte Epoche, die zweite Hälfte des 18. Jahr
hunderts umfassend, ist wiederum eine höchst merk
würdige Erscheinung, einerseits nach ihrem Ursprung
oder Anstoß, andererseits nach ihrem Verhältniss zur
gleichzeitigen englischen Malerei, die plötzlich wie eine
Blume über Nacht aufging. Der Anstoß kam, was die
Schabkunst betrifft, von Irland. Während der zweiten
Periode war ein und der andere Mezzotinto-Graveur
nach Dublin hinübergegangen. Dadurch war dort eine
neue Schule entstanden, die erblühte, während die
in London niederging. Aus dieser Dubliner Schule
kam gleich nach der Mitte des Jahrhunderts der
junge Mac Ardell nach London, sich einen größeren
Wirkungskreis zu suchen. In London aber wurde
er der erste Meister seiner Kunst und fand Jünger und