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Diese Art Steuern werden von der Regierung gewisser-
massen eigenmächtig behoben, da den Capitulationen gemäss
Waaren, welche vom Auslande kommen und nicht Producte des
türkischen Reiches sind, keiner Steuer mehr im Lande unter
zogen werden können, umsomehr als Juwelen öfters fünf bis sechs
mal öffentlich versteigert werden und somit die Regierung manch
mal 25—3O/ 0 Steuer füi ein und dieselbe Waare behebt.
Die Edelsteine, meistens Diamanten von allen Grössen und
allen Sorten, sowie Smaragde von den indigenen Schleifern
in europäischer Form geschliffen, werden seit dem Jahre 1863
nach allen Richtungen verschickt, und belief sich der Export
im Jahre 1863 auf 150.000 Gulden wöchentlich, und blieb bei
nahe während drei Jahren stationär.
Vom Jahre 1866 an nahm der Export allmälig immer
mehr und mehr ab, so dass heutzutage beinahe nichts mehr
exportirt wird, oder so wenig, dass es kaum nennenswerth ist.
Ebenso nahm auch der Export von Lothperlen (ungeformte
Perlen u. z. keine runden), welche von Bagdad hieher direct an
Commissionäre geschickt werden, und der sich im Jahre 1863
auf 50.000 Gulden wöchentlich belief, gänzlich ab.
Der Exportzoll beläuft sich auf l»/ 0 vom Schätzungswerte
der Perlen und ungefassten Edelsteine. Die Preise von Edel
steinen sind die nämlichen von Europa und existirt jetzt beinahe
gar kein Handel. Diese wenigen Operationen werden momentan
zu folgenden Preisen gemacht:
300—350 fl. das Karat netto — feine Smaragden,
, dreifach geschliffene,
120—125 „ t>_,i
110—115 „
95 —115 t/i „
75—90
75-80 „
125—130 .
Brillanten, . „
erste Qualität,
— „ zweifach geschliffen,
— Roben, 24facettig, erste Qualität,
— „ „ zweite „
„ 12 „ erste „
— StUckrosen, feine Qualität.
Diese Preise werden nur für kleine Steine bis zu */ t Karat
gemacht, die Preise von grössern Steinen und zweiter Qualität
lassen sich nicht verzeichnen und richten sich nach dem Londoner
Markte.