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III. Manganerze. Darunter sehr seltene und reichster
Qualität kommen ebenfalls auf der Halbinsel Troja und nament
lich bei Tschamlidja vor. Man benützt dieselben zur Destillirung
des Chlors, zum Bleichen der Baumwolle, sowie zum Entfärben
eisenhaltigen Glases, zum Violettfärben von Glasflaschen u. s. w.
IV. Schwefel bei Kumarlar in eruptiver Gestalt, für
Rechnung der ottomanischen Regierung von L. Seefelder zu
Tage gefördert und bestimmt. Hierbei ist zu bemerken, dass
Schwefel zwar nicht im rohen Zustande, aber als Schwefelstange
und Schwefelblume importirt wird.
V. Schmergel am Tschigri Dagh (in Alexandra Troas).
VI. Bleierze kommen vor: bei Riva, Karadagh von Bigha
bei Lapsaki und werden hiervon geringe Quantitäten als Roherz
nach England exportirt.
Als weitere Fundorte von Bleierzen, worunter Quantitäten
von Bleiglänze und schwach silberhaltiger Erze, sind zu be
zeichnen: Imbros, Samothraki und Gallipoli. Der ganze Kara
dagh weist alte, nunmehr eingestürzte und verlassene Gruben
auf, welche in früheren Zeiten auf Silber abgebaut wurden und
wo noch jetzt Blei und Spuren von Silber zu finden sind. Gegen
wärtig sind 3 davon von einem Türken in primitivster Weise
abgebaut.
VII. Kupferkiese im ganzen Küstengebiete vom Riva
bis zum Sangarius einzeln vorkommend, durch L. Seefelder
bestimmt, ferner bei Jeni Mahale und Sari’er bei Bujukdere,
von einem Engländer Namens Sw an abgebaut und als Privat-
Eigenthum zu 5 Lire die Tonne nach England verschickt. Die
nämlichen Erze setzen auf die asiatische Küste über und kön
nen von Beikos bis Arnautköi (auf halbem Wege nach Bozhane,
nicht zu verwechseln mit dem Arnautköi des Bosporus) ver
folgt werden. Spuren von Kupferkiesen kommen auch im Thale
von Kiathane und Pirghos vor, ebenso auf den Abhängen des Ida
(Kazdagh) und des Tscheghri-dagh, wo sie von L. Seefelder
aufgeschlossen wurden. Bedeutende Kupferminen sind endlich
jene von Kürre (Bakirküressy) im Kaza von Ineboli. Dieses
Bergwerk wurde früher von der Regierung verwaltet, ist aber
jetzt verpachtet. Das Erträgniss beläuft sich jährlich auf bei
nahe 30.000 Oka Kupfer.