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zwischen Riva und Sinope (längst der asiatischen Küste)
gelegen sind.
Die Holzarten sind namentlich: Nadelhölzer, Buchen, Eichen,
Kastanien, Nussbäume, Platanen und Eschen, die auf dem
Markte als Bretter, Bohlen, Balken etc. vertreten sind.
Buchbaumhölzer bilden , ausser einem geringen Local-Consum,
einen hauptsächlichen Transitartikel dieser Gegend, und es wird
desshalb diese Holzart später entsprechend berücksichtigt
werden.
Die Holzausbeute zwischen Riva und Sinope beschränkt
sich nur auf die nördlichen Abhänge folgender Gebirge und
Thaleinsenkungen, die von Sinope herwärts folgendermassen
benannt werden: Alahgösdagh, Ikindjiler-Daghlar, Kazdagh,
Alfardagh, Karakajä-dagh, Itschiler-Daghlari, Karadagh, Saila-
Daghlari, Scheihler - Dagh, Kandra - dagli, Aavanindaghlar,
Katürlüdagh und Alemdagh.
Diese Bezeichnungen der Berge führen zumeist die Namen
der anliegenden Ortschaften. Der Mangel der Forstgemarkungen
ist hier ersetzt durch die Namen jener Ortschaften, die die Holz
ausbeute zu ihrem Hauptlebensunterhalte gemacht haben. In
diesen Districten herrschen noch immer die alten Gebräuche
der Ausbeute; ungeachtet aller Versuche der Regierung,
geordnete Verhältnisse einzuführen, und ihre neu creirten
Forstgesetze zur Geltung zu bringen, trotz der zu diesem Zwecke
ernannten Beamten (Daghmemur oder Orman-Memur) konnten
dem alten Herkommen keine Schranken gelegt werden. — Die
Waldausbeute war nämlich in früherer Zeit für die Bewohner
der umliegenden Dörfer frei, die jede Waldung als ein ihrem
übrigen Besitze noch weiters zukommendes und auszunützendes
Eigenthum ansahen ohne dabei unbeschränkte Besitzrechte für
sich zu beanspruchen. Dennoch durfte kein Anderer davon Vor
theil ziehen; am wenigsten die Fremden oder die Regierung.
Man gestand dieser letzteren allerdings die unbeschränkten
Eigenthumsrechte zu, indem man diesen Waldungen den Namen:
Imaret gab, hinderte sie aber auf alle erdenkliche Weise in
allen ihren Anordnungen oder Verboten der Holzausbeute. —
Die Zahl der von der Regierung aufgestellten Forstbeamten
(meistens Franzosen, die weder Sprachen noch Sitten des