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Volltext: Volkswirthschaftliche Studien über Constantinopel und das anliegende Gebiet: Beiträge des k. u. k. Consulates und der österreichisch-ungarischen Handelskammer in Constantinopel zur Darstellung des Welthandels und der Geschichte der Preise auf der internationalen Ausstellung in Wien 1873

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Bedürfnisse stets an jene angewiesen ist, und trotz der 
angestrengtesten Arbeit pie seine Schulden abzahlen kann. 
Im Herbste, wenn die Ernte der geringen Ansaat einge 
bracht wurde, und sich herausgestellt hat, dass der davon dem 
Bey überlassene Theil kaum genügt, um die Interessen jener 
Summe zu zahlen, die der Bauer theils in kleinen Vorschüssen, 
theils in Samen erhalten hat, wird er angewiesen , sich dem 
Bey als Holzknecht zu verdingen. Bei stürmischem Wetter und 
strenger Kälte bringt er seinen Winter auf hohen Bergen zu und 
flösst oder karrt im Frühjahre seinen Beschlag zu Thale, um 
neuerdings als Schuldner Matrosendienste auf einem mittler 
weile vom Bey geladenen Schiffe zu leisten, oder aber auf vor 
geschossenes Geld wieder seinen beschränkten Acker zu 
bebauen und neu zu verschulden; der Bey aber begleitet sein 
eigenes Schiff zur Hauptstadt, und bringt seine Waare selbst 
auf den Markt, oder verkauft dieselbe an Ort und Stelle den 
anlaufenden Schiffern. 
So werden gegenwärtig die Waldungen auf den nördlichen 
Abhängen der zwischen Riva und Sinope sich hinziehenden 
Gebirge ausgebeutet, während die am höchsten gelegenen 
Kuppen, sowie die südlichen Abhänge derselben noch kaum 
berührt sind, da bei der dort herrschenden Ausbeutungsweise 
die Bringung des Holzes unmöglich wird. Die Haupt-Exportplätze 
für Holz dieser Gegend sind von Sinope beginnend in geord 
neter Reihenfolge: Sinope, Ajadjik, Tschatal - Zei'tin, Ineboli, 
Kerembe, Cinar, Kidros, Ghindsche, Bartän, Filadjäs, Aktsche- 
Scheher, Kändra, Aava, und Schile. — Diejenigen Export 
plätze aus dieser Gruppe , die sich auch mit der Ausfuhr von 
Brennholz befassen, sind: Akdsche-Scheher, Kandra, Aava 
und Schile; zu diesen gesellen sich noch speciell für die Ausfuhr 
von Brennholz die dazwischenliegenden Ortschaften: Milanköy, 
Sakaria, Kefken, Mesdjidköy, Kei'rmen und Riva, d. h. das 
zwei Stunden vom Meere, am Rivaflusse gelegene Dorf 
Bozhane. 
Diese Namen bezeichnen grösstentheils nur die an Flüssen 
gelegenen Ortschaften oder die Flüsse selbst, in deren Gebiet 
die Ausbeutung der Waldungen erfolgt, und nur einige, die 
sogenannten Scaläs, d. h. Verladungsplätze an der Küste selbst.
	        
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