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Volltext: Volkswirthschaftliche Studien über Constantinopel und das anliegende Gebiet: Beiträge des k. u. k. Consulates und der österreichisch-ungarischen Handelskammer in Constantinopel zur Darstellung des Welthandels und der Geschichte der Preise auf der internationalen Ausstellung in Wien 1873

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Mit der Japanrace verhält es sich dagegen anders. Direct 
von Frankreich wurden in den letzten Jahren nur ganz wenig 
Cartons importirt. Dagegen wurden grosse Quantitäten in der 
Provinz durch eigene Reproduction gezogen. Hierzu wählen die 
Züchter von ihren eigenen Cocons aus oder kaufen solche von 
ihren Nachbarn oder aus naheliegenden Dörfern, wo es gerade 
gute Resultate hatte und soweit die Witterung während der 
Raupenzucht nicht geradezu nachtheilig verläuft, ergeben diese 
so gewonnenen Raupeneier auch immer Ernteresultate, und nun 
schon in sechster Reproduction, während die eingeführten weni 
gen Cartons in der Regel weniger guten Erfolg hatten. 
Brussa und seine nächste Umgehung verbraucht jährlich 
nahezu 4000 Oka oder circa 5128 Kilogramme Raupeneier und 
der Verkauf findet zu allerlei Preisen statt, je nachdem Mangel 
oder Ueberfluss darin ist. So muss oft für gesuchte Sorten 
10—12 Piaster per Dirhem gezahlt werden und das andere Mal 
wieder sinkt der Preis bis auf 20 Paras per Dirhem, was 
890 Frcs. per Kilogramm oder 90 Frcs. per Gramm bis 
Frcs. 37-50 per Kilogramm oder 3-75 Cent, per Gramm ent 
spricht. 
Cocons, 
ihre Ernten, Racen. ihre Verkäufe und Preise. 
Bis zum Jahre 1863 bestanden die Ernten immer noch aus 
einheimischen anatolischen Coconsracen von schöner weisser 
Farbe und vortrefflichen Qualitäten, obgleich man auch bereits 
seit 1858 (siehe Seite 438) angefangen hatte, jedes Jahr die Race 
zu wechseln, die aber immerhin aus einer Localität der Provinz 
ausgewählt werden konnte. Bald wollten diese Racen aber auch 
nicht recht mehr taugen und man sah sich genöthigt, sich die 
Raupeneier immer mehr aus weiter entlegenen Districten zu 
verschaffen. 
So wurden Arten vom Kaukasus und dem kaspischen 
Meere von geringen Qualitäten in weisser, grünlicher und gelber 
Farbe durcheinander gemischt, dann wieder gelbe und weisse 
rumelische Arten und schliesslich seit 1864 die Japanrace, zuerst 
meist in weisser, dann aber auch in grüner Farbe, zumeist ein 
maliger, Weniges auch zweimaliger Ernte eingeführt.
	        
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