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Mit der Japanrace verhält es sich dagegen anders. Direct
von Frankreich wurden in den letzten Jahren nur ganz wenig
Cartons importirt. Dagegen wurden grosse Quantitäten in der
Provinz durch eigene Reproduction gezogen. Hierzu wählen die
Züchter von ihren eigenen Cocons aus oder kaufen solche von
ihren Nachbarn oder aus naheliegenden Dörfern, wo es gerade
gute Resultate hatte und soweit die Witterung während der
Raupenzucht nicht geradezu nachtheilig verläuft, ergeben diese
so gewonnenen Raupeneier auch immer Ernteresultate, und nun
schon in sechster Reproduction, während die eingeführten weni
gen Cartons in der Regel weniger guten Erfolg hatten.
Brussa und seine nächste Umgehung verbraucht jährlich
nahezu 4000 Oka oder circa 5128 Kilogramme Raupeneier und
der Verkauf findet zu allerlei Preisen statt, je nachdem Mangel
oder Ueberfluss darin ist. So muss oft für gesuchte Sorten
10—12 Piaster per Dirhem gezahlt werden und das andere Mal
wieder sinkt der Preis bis auf 20 Paras per Dirhem, was
890 Frcs. per Kilogramm oder 90 Frcs. per Gramm bis
Frcs. 37-50 per Kilogramm oder 3-75 Cent, per Gramm ent
spricht.
Cocons,
ihre Ernten, Racen. ihre Verkäufe und Preise.
Bis zum Jahre 1863 bestanden die Ernten immer noch aus
einheimischen anatolischen Coconsracen von schöner weisser
Farbe und vortrefflichen Qualitäten, obgleich man auch bereits
seit 1858 (siehe Seite 438) angefangen hatte, jedes Jahr die Race
zu wechseln, die aber immerhin aus einer Localität der Provinz
ausgewählt werden konnte. Bald wollten diese Racen aber auch
nicht recht mehr taugen und man sah sich genöthigt, sich die
Raupeneier immer mehr aus weiter entlegenen Districten zu
verschaffen.
So wurden Arten vom Kaukasus und dem kaspischen
Meere von geringen Qualitäten in weisser, grünlicher und gelber
Farbe durcheinander gemischt, dann wieder gelbe und weisse
rumelische Arten und schliesslich seit 1864 die Japanrace, zuerst
meist in weisser, dann aber auch in grüner Farbe, zumeist ein
maliger, Weniges auch zweimaliger Ernte eingeführt.