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Volltext: Volkswirthschaftliche Studien über Alexandrien und das untere Nil-Thal: ein Beitrag des k. u. k. General-Consulates und der österreichisch-ungarischen Colonie in Egypten zur additionellen Ausstellung des Welthandels

Baumwoll - Samen, 
Von A. Gaddiim. 
Für diesen, aus den gereiften Kapseln der Baumwollpflanze 
gewonnenen Samen hatte man noch vor fünfundzwanzig Jahren 
hier zu Land keinerlei industrielle Verwendung, sondern benützte, 
was man im Inlande nicht zum Säen brauchte, zur Feuerung, 
während das Uebrige im Freien verfaulte. 
Zu Anfang der Fünfziger-Jahre kam man auf den Gedanken, 
den Oelgehalt dieses Samens zu verwerthen, und nachdem hier 
angcstellte kleine Versuche die Möglichkeit des Gelingens durch - 
blicken Hessen, suchte man die europäischen Märkte dafür zu 
gewinnen. 
Da die Verbindungen der Alexandriner Kaufleute damals 
nicht über das Mittelmeer hinausreichten, wendete man sich 
zuerst nach Marseille, das bei seiner grossen Seifen-Industrie am 
besten geeignet schien, die angestrebte Einführung zu vermitteln. 
Die ersten grösseren Samen-Abschlüsse, welche zu diesem 
Ende hier gemacht wurden, erfolgten mit den Administrationen 
einiger Provinzen im Jahre 1851 auf der Basis von 7 Piaster per 
Ardeb, wobei die Verkäufer noch die Verpflichtung übernahmen, 
die Waare innerhalb eines Jahres nach Käufers Wahl vom 
Magazin aus zu liefern. 
Bei einem so niedrigen Werthe des Artikels, wie der dama 
lige, war der Zeitpunct der Ablieferung allerdings von der 
grössten Wichtigkeit, denn nur auf diese Weise konnte man, 
ohne gravirende Einlagerungsspesen, von niedrigen Frachtcon- 
juncturen Nutzen ziehen, und da die Fracht damals den Haupt 
factor ausmachte, so war diessder einzige Weg, billige Abladun 
gen zu Stande zu bringen, durch welche allein man hoffen konnte 
die Marseiller Oelschläger zu grösseren Versuchen zu veran 
lassen.
	        
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