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Kurz nach dem preussisch-französischeu Kriege schwangen
sicli die Preise aut dieselbe Höhe wie nach dem amerikanischen,
und fielen nach und nach auf den heutigen «Stand. («Siehe
unten.)
In der Regel nehmen die vorbesprochenen zwei Gattungen in
den Sommer-Monaten ihren billigsten Stand ein. weil erstens
durch die Abwesenheit eines grossen Theiles von europäischen
Käufern, die die heisse Jahreszeit in ihrem Mutterlande zubrin
gen, der Begehr ein geringerer ist und weil zweitens nach dem
Steigen des Nils und der leichteren Befahrbarkeit desselben, also
im September, October und November, grosse Zufuhren von fri
schen Gummen aus dem Sudan eintreffen, was auf die ältere
Waare drückend wirkt.
Der gegenwärtige Stand der verschiedenen Sorten ist fol
gender :
Arabicum 500 per 100 Rottoli
Tal ca 525 „ 100 „
Fachmi 550 „ 133 V, „
Limbaui 400 „ „ „
Suakim (nominell) 200 „ ,,
Die Spesen auf Gummi sind :
Für Arabica und Talca s/ 4 Piaster Waage per 100 Rottoli,
12 Piaster Emballage, 4 Piaster Transport zur Bahn (beides per
Folio), 12 Piaster Eisenbahn-Fracht und «Spesen bis Alexandrien
(bei Verladung per Nil-Barke blos 16—20 Piaster per Collo ä 3
Ctr.), 12—16 Piaster Expeditions-Spesen ab Bord des Dampfers,
1% Ausfuhrszoll, 3®/ 0 Assecuranz etc. circa 1 Franc per Zoll
pfund Seefracht nach Europa.
Bei den anderen Gummi-Sorten : Waage 3 Piaster per Collo,
Emballage ist zumeist nicht nothwendig, weil diese Gattungen
fast immer gut conditionirt ankommen. (Wenn es gewünscht wird,
12 Piaster per Collo.)
Alle übrigen Spesen wie bei Arabica und Talca, mit Aus
nahme des Ausgangszolles, der nicht zu zahlen ist, weil für die
Waare bereits in Suez Zoll entrichtet werden musste.
Nach dem Handelsberichte vom Jahre 1871 sind im Ganzen
circa 160.000 Kantar imWerthe von ungefähr 8 Millionen Francs
ansgeführt worden.