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die englische, und hat ausserdem die unangenehmen Chancen
der Valuta zu laufen. Warum soll er sich in eine so vage und
complicirte Operation einlassen, und nicht lieber die so einfache
englische Bezugsquelle cultiviren?
Der Industrielle, der Absatzquellen sucht, muss sich daher
dazu bequemen, seine Anstellungen denen Englands anzupassen,
d. h. zu englischen Conditionen zu verkaufen, und es ist ihm
auch leichter als dem Ausländer, sich den Cours durch eine äus-
serst einfache Operation zu garantiren.
Wir haben die Wichtigkeit der Einheit der kaufmännischen
Usancen genugsam betont und demonstrirt, und gehen nun auf
den zweiten Punct über: „Beschränkung des Gewinnsatzes, um
„die damit im Zusammenhang stehende grössere Ausdehnung
„des Consums herbeizuführen.“
In vielen Ländern besteht bei den meisten Industriellen die
irrige Anschauung, dass bei Transactionen mit dem Auslande
ungeheuer verdient werden müsse , eine Ansicht, die stark ex-
portirende Staaten, und speciell England, nicht theilen, da sie
erfahrungsgemäss wissen, dass durch grossen Consum und klei
nen Gewinn ein weit günstigeres Resultat erzielt wird, als durch
kleinen Consum und grösseren Gewinn.
Wir müssen bei dieser Gelegenheit das traurige Bekenntniss
ablegen, dass das Importgeschäft nach Egypten äusserst schwie
rig geworden ist.
Die sich von Tag zu Tag mehrende Concurrenz drückt die
Preise fast aller Artikel derart herab, dass der erzielte Nutzen
fast nie jenes Risico rechtfertigt, welches inan bei den Opera
tionen mit den Eingebornen zu laufen hat.
Um nun so billig verkaufen zu können, muss der Importeur
alle Vortheile beim Einkäufe geniessen, die zu erreichen über
haupt möglich sind, und dass bei solchen Verhältnissen jene Fa
brikanten, die unmässig verdienen wollen, nicht mit Egypten zu
arbeiten vermögen, liegt klar auf der Hand.
Ebenso klar auf der Hand liegt dieürsache der übergrossen
Concurrenz in Egypten.
Dieses Land war zur Zeit des amerikanischen Krieges das
Eden der Handelswelt geworden, aber der rapid eingetretene
Friede machte dieser Herrlichkeit bald ein Ende.