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Volltext: Volkswirthschaftliche Studien über Alexandrien und das untere Nil-Thal: ein Beitrag des k. u. k. General-Consulates und der österreichisch-ungarischen Colonie in Egypten zur additionellen Ausstellung des Welthandels

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Materiales sich Vortheile sichert, die ihm gestatten, fast so billig- 
wie der Fabrikant selbst abzugeben. 
Durch dieses System ist das Princip der Theilung der Ar 
beit zur Geltung gebracht, und es bedarf nicht erst eines Be 
weises, um darzuthun, dass Jeder in Einem Fache Grösseres zu 
leisten fähi ist, als in mehreren, oft ganz heterogenen Fächern. 
Der Industrielle hat sich dann nur um die Erzeugung zu 
kümmern, und erlangt darin eine grössere Force als bei Zer 
splitterung seiner Thätigkeit. 
Der Zwischenhandel sucht Absatzquellen, und kann selbst 
directe Concurrenz des Fabrikanten bekämpfen, da dieser nicht 
mit so billigen Capitalien arbeitet als Jener, auch nicht jene aus 
gebreiteten Verbindungen besitzt, die dem Zwischenhandel zu 
Gebote stehen. 
Die Ausbildung dieses Zwischenhandels ist also in Ländern, 
die einem grossen Exportgeschäfte anstreben, von ungeheurer 
Wichtigkeit, er ist es, der befähigt ist, neue Absatzquelleu zu 
eröffnen, und dem Industriellen seine Aufgabe durch sofortige 
Zahlung der Erzeugnisse zu erleichtern. 
Es erübrigt uns nur noch Punct 4: „Reicherer und öfterer 
Wechsel in Form, Mode, Dessin etc. mit besonderer Berücksich 
tigung der Geschmacke der Consumländer, für die gearbeitet 
wird.“ In Oesterreich und auch in Deutschland geschieht zu 
wenig, um den Anforderungen jener Länder, für die man schafft, 
zu genügen. Der Geschmack der Consumateure wird selten in 
gebührender Weise in Rechnung gezogen. 
Wir nehmen hier Geschmack nicht im ästhetischen Sinne 
des Wortes, sondern versetzen uns vollständig auf den Stand- 
punct des Käufers, dessen Ideen, so barok sie auch sein 
mögen, in Berücksichtigung gezogen werden müssen, wenn er 
das, was man ihm bietet, gern kaufen soll. 
England und Frankreich erfinden jeden Tag neue Modelle, 
Muster und Dessins, oder ändern an den schon bestehenden 
Eiuiges, um demConsumateur etwas Neues vorlcgen zu können; 
Oesterreich und Deutschland lieben es, das schon Bestehende 
zu octroyiren, und sich hartnäckig daran zu halten. Auf eine neue 
Idee wird hier selten viel riskirt, während der Engländer und 
der Franzose oft dafür grosse materielle Opfer bringen. Es ist
	        
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