CENTRALASIATISCHE TEPPICHE. — TURKMENEN.
Auf allen turkmenischen Teppichen begegnen wir im
Wesentlichen einer und derselben Art der Raumtheilung.
Ueberall haben wir es zu thun mit zwei Motiven von geo¬
metrischer Grundform, die in versetzten Reihen mit einander
abwechseln. Das untergeordnete Motiv ist ein kreuzförmiges,
aus vier Balken gebildetes, an deren jeden ein Doppelhaken
ansetzt. Das zweite, bedeutsamere Motiv ist von achteckiger
Grundform; die Mitte nimmt ein Stern ein, der in der Regel
durch vier ins liegende Kreuz gestellte Motive gefüllt ist.
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Turkmenischer (Yomud-)Teppich Nr. 130 vom k. k. österr. Ilandch-Museum.
Ganz charakteristisch für diese Achtecke ist aber der äussere
Rahmen, der den inneren Stern umgibt; dieser Rahmen ist
nämlich in vier Theile zerlegt, wovon immer die zwei dia¬
gonal einander entgegengesetzten dieselbe Färbung auf¬
weisen. So treten uns die Achtecke an dem Yomud-Teppich 124
entgegen. An den Teke-Teppichen erfahren die Achtecke
durch mehrfache Aus- und Einspränge ihrer Contouren eine
weitere Entwicklung, oft bis zu einem Zweiunddreissigeck (125).
An einer weiteren Gruppe von Teke-Teppichen endlich meta-
morphosiren sich die Achtecke in abgetreppte oblonge