CENTRALASIATISCHE TEPPICHE. — BOKHARA.
dann als Bekrönung der Nische zu denken wäre. Die Gesammt-
silhouette dieser bokharischen Gebetnischen erinnert aber
auch an die türkischen Grabsteine mit dem aufgesetzten
Turban. Ueber letzterem erhebt sich ferner in der Regel
eine Doppelvolute, die an Insectenfühler erinnert und viel¬
leicht mit jenen obenerwähnten, der Phantasie der dortigen
Teppichknüpfer vorschwebenden Thieren in \ erbindung ge¬
bracht werden darf.
Von den Farben ist insbesondere das Indischroth tür
Bokhara-Teppiche charakteristisch; als Grundfarbe erscheint
es regelmässig verwendet. In den Motiven findet sich häufig
ein Englischroth und dann ein Ockergelb; alle diese drei
Farben zusammen erzeugen eine gewisse grelle Gesammt-
wirkung.
T'i aw35< t :.Cm? V
S-XTZ'J' 3BE vsmsgssw
0.
Mm «•m.mm
EU?* V-' rsr:m ?? *-<
Bokhara-Teppich Xr. 138 von Jacob Adutt.
Der gewirkte Vorstoss an den Schmalseiten der Bokhara-
Teppiche ist in der Regel in blossen Streifen gemustert.
Mit den herrlichen Erzeugnissen der centralasiatischen
Textilindustrie längstvergangener Jahrhunderte, deren Ruf
schon vor unserer Zeitrechnung nach Indien und China und
zu den Völkern des classischen Alterthums vorgedrungen war
und deren Spuren noch gegenwärtig in der Schaffenskraft
und dem Kunstsinn der dort ansässigen Bevölkerung arischen