KAUKASISCHE TEPPICHE.
Daghestan ist der landläufige, im Handel gebräuchliche
Name für die im Kaukasus erzeugten Teppiche. Nur in dem
Sinne des pars pro toto hätte diese Bezeichnung für die
kaukasichen Teppiche, welche von der gleichnamigen, am
westlichen Ufer des Kaspischen Meeres gelegenen Provinz
herrührt, eine Berechtigung, denn es werden auch ausserhalb
der genannten Provinz in den verschiedensten Gegenden
des Kaukasus Teppiche verfertigt, welche alle ihre eigene
Benennung haben.
Wie die persischen Teppiche sind auch die kaukasischen
ganzwollene oder halbwollene; sie sind meist niedrig geknüpft
und durch lebhaftes Farbenspiel ausgezeichnet.
Der Grösse nach gibt es Khali und Khali/sche, Se¬
dschade, Nemazi (Gebetteppiche) und Laufteppiche.
In Bezug auf die Ornamentik bieten die kaukasischen
Teppiche ein sehr mannigfaltiges Bild, namentlich gegenüber
den persischen. Daraus folgt aber zugleich, dass es bei den
kaukasischen Teppichen ungleich schwieriger als bei den persi¬
schen ist, bestimmte ornamentale Gruppen scharf von einander
zu scheiden. Die Verschiedenheit des Productionsortes lässt
sich bei diesen Teppichen nur äusserlich zur Grundlage einer
Gruppeneintheilung machen. Es wird sonach wohl gerecht¬
fertigt erscheinen, wenn wir die Ornamentik der kaukasischen
Teppiche in eine allgemeine Uebersicht zusammenfassen und