KAUKASISCHE SEIDENTEPPICHE. 155
Die kaukasischen
SEIDENTEPPICHE
unterscheiden sich von den persischen sowohl im Gewebe
als in der Zeichnung. Was das erstere anbelangt, so stehen
sie den Kaschaner Seidenteppichen nicht minder wie den¬
jenigen von Suitanabad entschieden nach. Der Seidenflor
dieser Teppiche — wenigstens bei den in der Ausstellung
vertretenen beiden mit Xr. 178 u. 179 bezeichneten Exemplaren
— sieht trotz des prächtigen Glanzes etwas zerzaust und
unordentlich aus. Die Textur dieser ganz in Seide gewebten
Teppiche ist ziemlich schütter; es kommen 1380—1600
Knüpfungen auf 10 Quadratcentimeter. Die Knüpfseide ist
soie Grege.
149. Teppich aus Schirwan. Knüpfungsart: 1536 Kn.; K
"\Vg. 4fach gezwirnt; 2 Gr. Schuss Wg. 3fach; Kn.
W., geknüpft nach I. — Auffallend durch die harmo¬
nische Farbengebung. Innen fünf viereckige blau
grundirte Felder mit je einem anders grundirten Acht¬
eck, durch Blattzweige unter einander verbunden und
durch je zwei von den Langseiten her einschneidende
rechteckige Felder getrennt; in den Achtecken je vier
ins Kreuz gestellte mit Haken versehene Balken, ferner
achteckige Sterne und Kämme. In der Bordüre schräg
gestellte Lanzettblätter, durch hufeisenartige Motive
getrennt (typisch für Xomadenteppiche).
L. M. 3*68, Br. M. i'40.
Bernh. Ludwig, Wien.
150. Teppich aus Schirwan mit vier Quadraten im Innenfelde,
im Uebrigen übereinstimmend mit Xr. 149.
L. M. 3*68, Br. M. 1*30.
Bernh. Ludwig, Wien.