MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

182 SYRISCHE TEPPICHE. wusch und den Rückstand als Färbemittel benützte. Dieser Farbstoff ist nunmehr ganz vernachlässigt worden, da man billige Farben aus Frankreich bezieht, die freilich die Qua¬ lität, Schönheit und Dauerhaftigkeit des Teppichs sehr be¬ einträchtigen. Die Grösse der Teppiche schwankt zwischen 2 Quadratfuss und 3X12 Fuss engl. DIE TEPPICHWEBEREI DER NOMADEN.1) Ein von dem amerikanischen Consul Bissinger in Beirut auf Grund von Mittheilungen des commerziellen Agenten Poche in Aleppo hierüber an die Regierung in Washington erstatteter Bericht enthält folgende Angaben: Teppiche werden in ziemlicher Menge im Thale Amouk durch die Rihanli, einen halb nomadisirenden Stamm, der mit den Turkmenen verwandt ist, verfertigt; derselbe Stamm pflegt diese Industrie auch in der Gegend von Marasch, Benesme und Adiyemen. In Aleppo oder irgend einer anderen Stadt dieses Vilayets ist die Teppichindustrie ganz unbekannt. Unter diesen Halb-Nomaden bestehen keinerlei Werk¬ stätten oder sonst irgend ein organisirtes System der Teppich¬ weberei; dieselbe wird in primitivster Weise, und zwar aus¬ schliesslich durch Frauen betrieben, welche, nachdem sie die dem Stamme gehörigen Schafe geschoren, das nöthige Quantum Wolle auswählen und nach vollständiger Wäsche und Kämmung dieselbe verspinnen und färben. Die von diesen Frauen verwendeten Webstühle be¬ stehen aus zwei hölzernen Querbäumen, welche durch zwei kleinere parallele Bäume getrennt sind. Auf diesem rohen ') Carpet manufacture in foreign countries Special Consular Reports. Washington 1890.
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