MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

BOSNISCHE TEPPICHE. solcher Streifen zusammennähte, was die bosnischen Arbei¬ terinnen nicht ohne Geschick zu machen verstanden. Des Curiosums halber sei hier auch erwähnt, dass solche Teppiche nicht gemessen, sondern gewogen und nach dem Gewichte verkauft wurden. Als es sich die österreichisch-ungarische Verwaltung in Bosnien und der Herzegowina zur Aufgabe gestellt hatte den in diesen Provinzen einst blühenden Zweigen kunst¬ gewerblicher Thätigkeit zu einem neuen Aufschwünge zu verhelfen, wurde selbstverständlich in erster Linie auch die Teppichweberei in Betracht gezogen. Man hatte sich bald davon überzeugt, dass es den bos¬ nischen Arbeiterinnen weder an manueller Geschicklichkeit noch an Intelligenz fehlte, und dass es sich vor Allem darum handelte, ihnen die materiellen Behelfe zu verschaffen, durch welche sie in Stand gesetzt würden. Erzeugnisse zu liefern, welche auch höheren Anforderungen entsprechen könnten. Zu diesem Zwecke wurde von der Landesregierung in Sarajevo ein eigenes Atelier für Teppichweberei eingerichtet. Die Webstühle, welche darin zur Aufstellung gelangten, ent¬ sprachen allen Anforderungen der modernen Technik, und es können auf denselben Teppiche von jeder Grösse und Breite angefertigt wrerden. L"m die Arbeiterinnen mit diesen ihnen bisher fremden Apparaten vertraut zu machen und ihnen die nothwendigsten technischen Kunstgriffe und Be¬ helfe beizubringen, wurde eine Anzahl anstelliger bosnischer Weberinnen nach Wien berufen und in der Fabrik der Firma Philipp Haas & Söhne unterrichtet. Bei der Intelligenz und raschen Auffassungsgabe dieser Mädchen wurden in kurzer Zeit überraschend günstige Resultate erzielt, und sind heute im Teppichwebe-Atelier in Sarajevo über 50 Weberinnen beschäftigt. Der zweite, gleich wichtige Factor bestand in der Be¬ schaffung guten Materials, nämlich rationell präparirter Schaf-
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.