:io GRIECHISCHE TEPPICHE.
Vaterlandes bekannten griechischen Banquiers Syngros ist
und in ihrer inneren Einrichtung fast vollkommen unseren
Frauenerwerbsvereinen entspricht. Mehr als vierhundert
Frauen und Mädchen der armen Classe der Bevölkerung er¬
lernen hier ausser anderen weiblichen Handarbeiten, als
Nähen. Sticken etc., auch die Weberei, und speciell die
Teppichweberei. Einmal geschult, finden sie in der Anstalt
auch für die Folge dauernde und lohnende Beschäftigung.
Abgesehen von seinem humanitären Werthe, liegt jedoch
die grosse Bedeutung dieses Institutes darin, dass es ein
nicht zu unterschätzender Factor für die Hebung und die
Förderung der verschiedenen Hausindustrien Griechenlands
und zwar insbesondere der Teppichweberei ist, eine Bedeu¬
tung. die dadurch noch wesentlich gesteigert erscheint, dass
die Anstalt nicht nur ihre eigenen Erzeugnisse absetzt,
sondern vielmehr auch die Producte der einschlägigen Haus¬
industriezweige im flachen Lande ankauft, respective zum
Weiterverkaufe übernimmt und auf diese Weise gewisser-
massen als Centralabsatzstelle der Hausindustrie des ganzen
Landes functionirt. Der Teppichweber der Provinz findet
dadurch von Seite der Anstalt thatkräftige Unterstützung,
da er mit Sicherheit darauf rechnen kann, für seine Erzeug¬
nisse Absatz zu finden, sowie für seine Arbeit ziemlich gute
Preise und — was besonders wichtig ist — baare Zahlung
zu erhalten, andererseits durch eventuelle, von der Anstalt
gewährte Vorschüsse an Arbeitsmaterial, selbst im Augen¬
blicke momentaner Geldknappheit, nicht in seiner Arbeit
gehindert wird.
Eine genau nach dem Muster des vorerwähnten In¬
stitutes organisirte Arbeitsanstalt, welche jedoch viel kleiner
ist und nicht so sehr für Teppicherzeugung- als vielmehr für
Baumwollweberei in Betracht kommt, befindet sich auf Poros.
Die bei der Teppicherzeugung zur Verwendung ge¬
langenden Rohstoffe sind fast ausschliesslich inländischen