32 EINTHEILUNG DER PERSISCHEN TEPPICHE.
genannt, verleihen. Die tlieuerste olle ist die Flaumwolle
(Khulk), das sind die unmittelbar auf der Haut des Thieres
befindlichen kleinen feinen Haare. Ganz besonders vorzüglich
ist diese Wolle bei einer Ziegenspecies in der Nachbarschaft
von Kirman, dann bei einer in Centraiasien vorkommenden
Art von Bergziegen (Moufflon). Mit Khulk gewebte Teppiche
gehören zu den grössten Seltenheiten und werden nur aut Be¬
stellung hergestellt; die berühmten Kirmaner Shawls sind aus
diesem feinen Materiale. Diese Wolle kommt vielfach theurer
zu stehen als Seide. Bei den Nomadenstämmen wird sie zu
Teppichen, welche als Aussteuer vornehmer Mädchen be¬
stimmt sind, von diesen verwendet. Sonst gibt es, wie be¬
greiflich, je nach Lage, klimatischen Einflüssen, Pflege u. s. w.
alle Abstufungen in der Qualität von den feinen, die zu
dem Senne-Teppich verwebt werden, bis zu den ganz
ordinären von Azerbeidschan und anderen mehr weniger un¬
bekannten Teppichproductionsorten.
Die Baumwolle, welche bei den persischen Teppichen
gebraucht wird, ist kein einheimisches Product.
Aus Kameelhaar werden, wie erwähnt, die Teppiche
der Nomaden in der Gegend von Hamadan, Zendjan und
Azerbeidschan hergestellt; auch dieses Material hat viele
Abstufungen und wird ungefärbt oder in gefärbtem Zustande
gebraucht.
Reine Baumwollteppiche gibt es nur in Yezd, und zwar
sind dies keine geknüpften Teppiche, sondern Kilims,
Zeilüs genannt.
Die Seidenteppiche zerfallen in solche, bei welchen das
11 duptmateriale Seide ist, also die Kette und die zum Flor
\ erw endeten (Tespinnste. Solche I eppiche werden, und zwar
gewöhnlich mit baumwollenem Einschlag, in Kaschan und Sul-
tanabad erzeugt. Sie sind übrigens sehr kostspielig und
können kaum als currente Waare angesehen werden. Dann
gibt es feine \\ ollteppiche, bei welchen die Kette Seide ist,