EIXTHEILUXG DER PERSISCHEN TEPPICHE. 35
of India von Dr. Forbes Watson. Danach ist die Erzeugung
der Xemeds sehr einfach. Eine grosse Matte, genannt chappar,
aus den Stengeln von Guineagras gebildet, die mit dünnen
Schnüren zusammengebunden und dann gequetscht sind,
bildet das Hauptwerkzeug; für die feineren Sorten wird ein
grosses Messer verwendet, um die Oberfläche zu glätten und
die Reinheit der Zeichnung zu fördern. Das Un, welches in
der besten Filzsorte aus reiner Schafwolle besteht, ist ge¬
wöhnlich eine Mischung von solcher mit gereinigten Ziegen-
und Kameelhaaren. Dieses Un wird auf der Matte aus¬
gebreitet; diese wird sodann unter festem Druck durch die
Füsse eingerollt, wieder aufgerollt und vom entgegengesetzten
Ende nochmals eingerollt. Dieses Vorwärts- und Rückwärts¬
rollen dauert etwa 4 bis 5 Stunden; die Fasern sind dann fest
und innig ineinander verfilzt. Zur festeren Verfilzung wird
auch heisses Wasser verwendet. Der Filz wird nun mit Wasser
und Seife gewaschen, getrocknet und abermals auf die Matte
gebreitet. Nun werden farbige Wollstücke, dem beabsich¬
tigten Muster entsprechend, auf der Oberfläche vertheilt und
das Ganze abermals dem Roll- und Walkprocess unter¬
worfen, wonach das Stück vollständig gebrauchsfertig da¬
liegt. Feinere Sorten werden mit einem Grasmesser zu¬
gerichtet, welches das Aussehen wesentlich verbessert und
die Farbencontraste mehr hervorhebt.
4. Nach den Dimensionen und dem Format theilen sich
die persischen Teppiche in Khali (Khalitschc), Sedschade und
Dschanemaz (Gebetteppiche). Zwar kommen diese Grössen bei
allen persischen und orientalischen Teppichen vor, doch ist
die eine oder die andere davon für einzelne Teppichgattungen
charakteristisch.
Khalis sind die Teppiche, welche 2 Meter lang und
3 Meter breit sind. Dazu gehören namentlich die Bokhara-
und turkmenischen Teppiche sowie alle über die genannten
Dimensionen hinausreichenden. Eine Grenze ist dabei durch
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