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DIE BESCHAFFENHEIT
USD DIE
VERWENDUNG DES PERSISCHEN TEPPICHS.
Es dürfte für das grosse Publicum nicht ohne Interesse
sein, in gedrängter Weise eine Darstellung jener Eigen¬
schaften eines Teppichs zur Verfügung zu haben, welche
denselben als mustergiltig qualificiren. Es ist natürlich, dass
die weiter unten anzuführenden Eigenschaften nur selten
vereint in einem Exemplar anzutreffen sind; man muss sich
deshalb daran genügen lassen, wenn bei einem Teppich
jene Eigenschaften wenigstens annähernd vorzufinden sind.
1. Vor allem Anderen muss jede der vier Seiten des
Teppichs mit der ihr gegenüberliegenden vollkommen parallel
laufen; in demselben Verhältniss müssen auch die Rand¬
linien der Bordüren zu einander stehen, das ist: der Teppich
darf weder an dem den Abschluss bildenden äussersten
Rande, noch in der Bordüre oder in dem Saume von schiefen
oder krummen Linien begrenzt werden.
2. Muss der persische Teppich auf einer ebenen Fläche
ausgebreitet, sich an dieselbe vollkommen anschmiegen
können. Falten oder Wülste im Gewebe werden von den
Persern als grosse Fehler betrachtet.
Ein Teppich, welcher den unter i und 2 angegebenen
Bedingungen nicht entspricht, verliert in den Augen des
persischen Käufers selbst bis zur Hälfte seines Werthes,