MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

DIE BESCHAFFENHEIT ETC. DES PERSISCHEN TEPPICHS. weshalb in dieser Richtung mangelhafte Exemplare in Massen auf den europäischen Markt geworfen werden. 3. Die Knüpfung muss eine möglichst gleichmässige und regelmässige sein, das heisst, die einzelnen Knöpfe müssen mit gleicher Festigkeit angezogen in möglichst hori¬ zontaler Linie neben und in möglichst verticaler Linie über einander gereiht sein. Nach kurzer Uebung wird es nicht schwer fallen, an der Rückseite des Teppichs über die Gleichmässigkeit und Regelmässigkeit der Knüpfung ein Urtheil zu gewinnen. 4. Betreffs der Zeichnung des Teppichs muss vor allem Anderen hervorgehoben werden, dass die Bordüre zum eigentlichen Teppichmuster sich so verhalten muss wie der Rahmen zu einem Bild, das heisst, sie muss das Teppich¬ muster zur Geltung bringen und mit demselben im Stile übereinstimmen. Bei dem Teppichmuster selbst ist auf die Reinheit des Stiles besonderes Augenmerk zu wenden. Die Contouren der Dessin müssen sich scharf und deutlich ab¬ heben, weshalb sie auch öfters mit einer dunkleren Nuance derselben Farbe gewebt werden. Die in dem Gewebe sich wiederholenden Musterbilder müssen einander in Farbe, Form und Grösse vollkommen gleichen und müssen nach irgend einem sich gleich bleibenden Princip mit einander verbunden sein, respective zu einander in Beziehung stehen. Bei dem Umstände, als die Bordüre der Schmalseite in der Regel etwas breiter zu sein pflegt als jene der Langseite, bringt es auch die Natur der Sache mit sich, dass die in ersterer befindlichen Motive etwas grösser dargestellt werden als die in letzterer. 5. Die t arbenwähl in demleppich soll eine harmonische sein, und ist auch besonders auf die Echtheit der Farben zu achten. Unter falschen Farben verstehen wir nicht nur jene, welche mit AVasser oder Weingeist leicht abgewaschen werden können, sondern auch solche, welche sich zwar nicht abwaschen
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