DIE BESCHAFFENHEIT ETC. DES PERSISCHEN TEPPICHS.
weshalb in dieser Richtung mangelhafte Exemplare in
Massen auf den europäischen Markt geworfen werden.
3. Die Knüpfung muss eine möglichst gleichmässige
und regelmässige sein, das heisst, die einzelnen Knöpfe
müssen mit gleicher Festigkeit angezogen in möglichst hori¬
zontaler Linie neben und in möglichst verticaler Linie über
einander gereiht sein. Nach kurzer Uebung wird es nicht
schwer fallen, an der Rückseite des Teppichs über die
Gleichmässigkeit und Regelmässigkeit der Knüpfung ein
Urtheil zu gewinnen.
4. Betreffs der Zeichnung des Teppichs muss vor allem
Anderen hervorgehoben werden, dass die Bordüre zum
eigentlichen Teppichmuster sich so verhalten muss wie der
Rahmen zu einem Bild, das heisst, sie muss das Teppich¬
muster zur Geltung bringen und mit demselben im Stile
übereinstimmen. Bei dem Teppichmuster selbst ist auf die
Reinheit des Stiles besonderes Augenmerk zu wenden. Die
Contouren der Dessin müssen sich scharf und deutlich ab¬
heben, weshalb sie auch öfters mit einer dunkleren Nuance
derselben Farbe gewebt werden. Die in dem Gewebe sich
wiederholenden Musterbilder müssen einander in Farbe,
Form und Grösse vollkommen gleichen und müssen nach
irgend einem sich gleich bleibenden Princip mit einander
verbunden sein, respective zu einander in Beziehung stehen.
Bei dem Umstände, als die Bordüre der Schmalseite in der
Regel etwas breiter zu sein pflegt als jene der Langseite,
bringt es auch die Natur der Sache mit sich, dass die in
ersterer befindlichen Motive etwas grösser dargestellt werden
als die in letzterer.
5. Die t arbenwähl in demleppich soll eine harmonische
sein, und ist auch besonders auf die Echtheit der Farben zu
achten. Unter falschen Farben verstehen wir nicht nur jene,
welche mit AVasser oder Weingeist leicht abgewaschen werden
können, sondern auch solche, welche sich zwar nicht abwaschen