MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

FÄRBEN DER PERSISCHEN" TEPPICHE. 47 gemacht hat. und doch würde dies es in jeder Beziehung ein lohnendes Unternehmen sein. Wer durch einige Monate im Bazar von Isfahan den Handdruck der Kattunmuster (Kalamkar) oder unter den wilden Kurden die Teppich- und Gobelinfarben studiren wollte, könnte gewiss viel nützliches Material nach Europa zurückbringen. Der primitiven Farbenbereitung einerseits und der langen Dauer des Webens andererseits ist es allerdings zuzuschreiben, dass grosse Teppiche nicht durchaus und an allen Stellen die gleicheSchattirung aufweisen, sie sind bald heller, bald dunkler. Viel Nutzen ziehen auch die Teppichweber aus den verschiedenfärbigen Xaturwollen, vorzüglich des Kameeis, dessen Wolle vom hellsten bis zum tiefsten Braun wechselt. Als Bleichmittel dient hinreichend die intensive Sonne Irans, als Beize der Alaun, der vielseitig im Land ge¬ wonnen wird. Als Säuren benützt man Essig, grünen Trauben¬ saft (vert-jus) und den Saft sauerer Orangen. Auch ver¬ stehen sich die Färber auf Gewinnung kleiner Mengen von Schwefelsäure durch Verbrennen von Schwefel. In einigen Bezirken (so in Veramin nahe Teheran, in Malajir nahe Hama- dan etc.) trifft man Erden mit Beimengung von 4 nu wasser¬ freier Schwefelsäure, die nach Bedarf ausgelaugt werden. Als Alkalien dienen vorzüglich menschlicher und Kameel-Urin, Verec von den verbrannten Salzsolen der Wüste, hie und da auch Aschenlauge (qalidb). Vielfach ist die An¬ wendung verschiedener Gerbestoffe, zumeist der Granatapfel¬ rinde, besonders bei Erzeugung von Gelb und Orange; ferner der verschiedenen Gallen von Euristaner Eichen, von Tamarix und Pistazie. Jeder der Gerbestoffe hat für die Nuance eine besondere Indication. Was nun die einzelnen Hauptfarben, deren der Perser sieben zählt, und an die Ingredientien. die zur Erzeugung dienen betrifft, so ist darüber Folgendes zu bemerken:
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