PERSISCHE TEPPICHE. — FERAHAX. 53
in ordinärster Fa^on, in welchem Falle sie Chersek heissen,
gewoben werden. In dem Districte von Hamadan erzeugen
die Karagözlu-Nomaden derartige Teppiche.
FERAHAN.
EIGENTLICHE FERAHAN.
Der Ferahan-Teppich ist derjenige Teppich, welcher
zuerst aus Persien Eingang in bedeutenderen Mengen auf
dem europäischen Markte gefunden hat. Es ist der persische
Knüpfteppich par excellencc. Vermöge der dem westländischen
Geschmacke angepassten mehr quadratischen Form und dank
dem Umstände, dass er in allen Grössen bezogen werden
kann, wetteifert er erfolgreich als Fussbodendeckung für
grössere Wohnräume mit den Smyrna-Teppichen, von denen
er durch sein kurz geschorenes Haar und durch die ab¬
weichende Zeichnung leicht zu unterscheiden ist.
Noch bis vor wenigen Jahren galt der Ferahan-Teppich
mit Recht als das vorzüglichste marktfähige Product der per¬
sischen Teppichindustrie. Ohne Anspruch auf besondere Fein¬
heit oder ausserordentliches Materiale erheben zu können,
stellte derselbe in den guten Qualitäten einen überaus fest
gearbeiteten, unverwüstlichen, durch seine ruhigen Farben
und das geschmackvolle Dessin wohlthuend wirkenden Boden¬
belag dar. Diese vorzüglichen Eigenschaften waren es, welche
ihm den europäischen Markt eroberten und weshalb er all¬
gemein Verbreitung fand. Aber gerade bei ihm ist in Folge
der massenhaften Ausfuhr nach den Ländern der civilisirten
Welt die Abnahme der Qualität am augenfälligsten, so dass es
den Veranstaltern der gegenwärtigen Ausstellung die grösste
Mühe bereitete, neuere Exemplare von der Güte aufzutreiben,