MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

PERSISCHE TEPPICHE. — FERAHAN. 55 Kein Wunder, wenn durch die gerügte Ausserachtlassung dieses Erfahrungssatzes das Gegentheil dessen eintritt, was mit der Adoption der alten Zeichnungen angestrebt wird, wenn nämlich das prächtigste Dessin, anstatt die erwartete erhöhte Wirkung hervorzubringen, die Mängel des heutigen, modernen Ferahan-Teppichs noch in gesteigertem Masse zum Bewusstsein bringt. Zu den älteren in dieser Gruppe ausgestellten Teppichen gehören die Nummern 17, 19—21, 23 und 28, welche nach Dessin und Qualität etwa den Uebergang von der Ende des vorigen und anfangs des gegenwärtigen Jahrhunderts be¬ standenen Kunstepoche zu der modernen Fabricationsweise bezeichnen mögen. Diese Stücke gehören überdies keineswegs alle zu den besten Erzeugnissen dieser Uebergangszeit. Da es sich hiebei durchwegs um einen Zeitunterschied von nur wenigen Jahrzehnten handelt, könnte die frühere Fabricationsweise gewiss ohne Schwierigkeit wieder aufge¬ nommen werden. Gegen die Beibehaltung der für europäische Wohnungs¬ verhältnisse passenden modernen Grössen ist natürlich gar nichts einzuwenden. Leider spielt der Wiener Platz — wenngleich einer der bedeutendsten für den orientalischen Teppichhandel in Europa — doch eine zu untergeordnete Rolle, als dass wir uns Illu¬ sionen darüber hingeben könnten, dass wir mit unseren Aus¬ führungen einen Erfolg erzielen werden. Die Mode ist eben überall und immer ein schwer zu controlirendes Element. Nach dieser Excursion auf das kunstgewerbliche Gebiet kehren wir zu unserem eigentlichen Gegenstande zurück. Die Haupterzeugungsstätte des nach der gleichnamigen, im westlichen Theile des Landes befindlichen Provinz be¬ nannten Ferahan-Teppichs ist die Stadt Sultanabad (halben Wegs zwischen Hamadan und Ispahan gelegen), welche
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