MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

PERSISCHE TEPPICHE. — KURDISTAN*. 65 Rückseite bis in die kleinsten Einzelheiten getreu wieder¬ spiegelt. Die von uns veranstaltete Analyse der Textur hat als Maximalzahl der Knüpfungen des Flors auf 10 Ouadrat- centimeter bei den in der Ausstellung vorhandenen Exem¬ plaren die Summe von 7200 ergeben (Xr. 41), und dennoch ist, so unglaublich dies klingt, die Dichtigkeit des Flors bei dieser Teppichgattung noch steigerungsfähig. Derartige Stücke werden in Persien aber auch mit hunderten von Tomans bezahlt. Um so wunderbarer muss es daher er¬ scheinen, dass dieses Resultat mit den primitivsten Mitteln, ohne Maschine, einfach mit der Hand erreicht wird. Die Thatsache, dass die Xoppenzahl in den gröbsten Stücken, wie an einigen der ausgestellten Teppiche (46) wahrzunehmen, bis auf 3000 herabsinkt und fast in jedem Exemplare eine andere ist, zeigt von der grossen Variabilität der Qualität dieser Teppichsorte hinsichtlich der Feinheit des Gewebes, der entsprechend auch der Preis zu- und abnimmt. Die Knüpfungsart geht nach Schema II. "Was die Egalisirung des Flors anbelangt, so gehört der Senne ebenfalls zu den besten Erzeugnissen der persischen Teppichweberei und wird hierin nur vielleicht von den Teppichen der Tekketurkomenen übertroffen. An Feinheit der Wolle kommt der Senne dem Kaschkai- teppich nahe, wenn ihm auch sonst der sammtartige Glanz fehlt. Man kann verhältnissmässig grosse Flächen desselben mit der Hand zusammenballen. Die Grösse der Senne-Teppiche übersteigt nur selten die des Sedschade d. i. 2 Meter in der Längen- und 150 Meter in der Breitendimension. Grössere Teppiche aus Kurdistan sind gröber in der "Wolle, aber ebenfalls sehr dicht. Ein weiteres Charakteristiken des grössten Theiles der Senne ist das ihnen eigenthümliche Dessin, das den Eindruck einer mit Blumen reich besäten Fläche hervorruft, von einer
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