68 PERSISCHE TEPPICHE. — KURDISTAN.
Auch die beiden die Bordüre einfassenden Säume enthalten
gewöhnlich dieselben rothen Blümchen an einer inter-
mittirenden und von weissen Oblongen durchsetzten Wellen¬
ranke. In einzelnen Fällen (43, 44) sind noch zwei in Farbe
und Muster untereinander gleiche Xebenborduren ein¬
geschoben, wodurch sich auch die Zahl der Säume noch um
zwei erhöht, so dass in diesen Fällen die Gesammtbordure
anstatt in drei in sieben Streifen zerfällt. Die Bordüre des
Senne-Teppichs ist gewöhnlich heller als der Fond und
ziemlich schmal im Verhältniss zur Breite des Teppichs.
Eine Yariirung (45, 46, 47), die mehr auffallend als
wesentlich ist, erfährt dieser erste und verbreitetste Typus
dadurch, dass in den Innenraum ein andersfarbiges polygones
Medaillon, in der Regel von sechseckiger Grundform (45),
eingespannt erscheint, von verschiedener Grösse, oft in
concentrischer Wiederholung (46, 47). Aber der Grund in-
und ausserhalb des Medaillons ist in der gleichen eben
behandelten typischen Weise gemustert, desgleichen die
Bordüre.
Weiter entfernt sich von diesem Typus eine andere
Gattung von Senne-Teppichen, die wir als zweiten Typus
desselben bezeichnen können (Nr. 48). Zwar die Anordnung
im Innern ist im Allgemeinen noch diejenige des Herati-
Musters; nur die Stabraute an den Kreuzungspunkten der
Diagonalbänder ist in Wegfall gekommen und die von der¬
selben eingeschlossene Rosette allein übrig geblieben.
Grössere Abweichung beobachten wir aber in den Füllungen
der zwischen den Diagonalbändern freibleibenden rauten¬
förmigen Zwischenräume. Da gewahren wir in den versetzten
Reihen eine Abwechslung von zweierlei Füllungen, die sich
an Nr. 48 namentlich durch den Wechsel von weissen Blüthen
in zweierlei Projection kennzeichnet: einmal in Vollansicht
als Rosette, dann in fünfblättriger Profilansicht. Gemeint
sind darunter Narcissen, wreshalb im Persischen das ganze