MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

76 PERSISCHE TEPPICHE. — KASCHKAI. binirte Typen auseinanderhalten. Das erste dieser Muster ist bei den Nummern 60—62, 64. 68 ganz oder theihveise vertreten. Dieses sehr häufig anzutreffende, Asclikali genannte Muster besteht aus primitiv aufgefassten Pflanzen- und Thierbildern neben geometrischen Elementen und streng stilisirten Rankungen und ist namentlich in Xr. 62 so ziemlich vollständig dargestellt. Die Einzelbilder sind vor Allem die Cypresse fSelivJ: das in dem vorliegenden Falle zwischen je zwei Rauten gestellte und mit denselben in Verbindung gebrachte eher langgestreckte, mit hervorspringenden Zacken versehene Motiv, zu dessen Identificirung mit dem Baumtypus der Cypresse kaum noch die angestrengteste Phantasie aus¬ reicht. Bilder, welche dem Thierreich entlehnt sind, sind das Kameel (Schutur) mit seinem Reiter gedacht, der Vogel (Murgh), der Hund (Tazi) und das Pferd (Esp). Das mit spitz¬ winkeligen Zackencontouren versehene, diagonal gestellte oblonge Motiv soll einen Kamm (schaue) vorstellen. Die haken¬ geränderten Rauten, deren Innenfläche punktirt oder mit kleinen verschobenen Quadraten gefüllt ist, erwecken in der Phantasie des Teppicherzeugers das Bild eines von Fischen bevölkerten Teiches, weshalb dieses Motiv auch (Mahi tu hauz) Teich mit Fischen genannt wird u. s. w. Unter den geometrischen Elementen, welche theils im Fond, theils in der Bordüre vertheilt sind, wäre noch hervorzuheben die aus acht ins Kreuz gestellten Spiralen bestehende Figur. Zwischen diesen hauptsächlichsten Motiven sind noch kleine Figür- chen, Sterne, Kreuzchen, S-Figuren u. s. w. in verschiedenen Farbentönen zerstreut. Die typische Aschkalibordure, in der Regel hell, besteht aus hakengeränderten bunten Achtecken, aneinander gereiht und mittelst gerader Stege unter einander verbunden, die Stege wiederum gekreuzt von Balken, die oben und unten in hakengeränderte Rauten auslaufen.
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