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dem Beginne des XVII. Jahrhunderts sogar besondere Gesetze
die Einführung von ausländischen kostspieligen Spitzen und
Kanten zu verbieten begannen, so kann es nicht auffallend er
scheinen, dass zu einer Zeit, wo Kunst und Handarbeit so eng
verbunden waren, sogar Königinnen und Fürstinnen mit den
Patrizier- und Bürgerstöchtern in Anführung von kunstvoll mit
der Nadel angefertigten Weisszeugarbeiten wetteiferten. So be
richten ältere Schriftsteller, dass Ferdinand, König von Spanien,
nur jene Hemden anzulegen pflegte, die von seiner Gemahlin, der
Königin Isabella, eigenhändig angefertigt und die durch die Kunst
der Nadel mit reich durchbrochenen Borden und Kanten ver
ziert waren. Die Tochter Isabella’s der Katholischen, Catharina von
Aragonien, verstand sich eben so gut, wie ihre Mutter auf An
fertigung von feinen durchbrochenen Nadelarbeiten, die für
Zwecke des Kultus und zur Verzierung verschiedener Gebrauchs
gegenstände verwandt wurden. Auch wird erzählt, dass diese
Fürstin nach ihrer Vermählung mit dem englischen Prinzen
Arthur den Frauen und Jungfrauen von Beffordshire den ersten
Unterricht in Anfertigung von Spitzen und durchbrochenen Nadel
arbeiten ertheilt haben soll. Ferner wird berichtet, dass die
unglückliche Königin Maria Stuart die langen Jahre ihrer Ge
fangenschaft hindurch sich mit Anfertigung von kunstreich mit
der Nadel gearbeiteten Spitzen und Kanten in jener Technik und
in jenen Dessins beschäftigt habe, wie sie dieselbe am franzö
sischen Hofe unter Leitung der Königin Catharina von Medicis er
lernt hatte, welche mit ihren Töchtern in Anfertigung kunstreicher
Nadelarbeiten äusserst geübt war. Auch die Schwester Franz I.,
Königs von Frankreich, bekannt unter dem Namen Königin
Margot, verstand es, mit äusserst geschickter Nadel vortreffliche
Handarbeiten sowohl in Weisszeug, wie in Seide anzufertigen.
Diese Vorliebe für Anfertigung von kunstreich mit der Nadel
durchbrochenen Arbeiten zur Garnirung kirchlicher Gehrauchs
gegenstände und zur Ausstattung der Gemächer, welche an fürst
lichen Höfen und auf den Schlössern des hohen Adels namentlich
im XVI. und XVII. Jahrhundert eine sehr grosse Ausdehnung ge
funden hatte, erhielt sich noch bis zum Schlüsse des XVII. Jahr
hunderts, Was in dieser Beziehung Spanien betrifft, so schreibt