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57. Besatz eines Altar- oder Kommuniontuches (bordure d'une
noppe d'autel), spanisch-niederländische Nadelstickerei. Die grossen
Blumen im Innern in ä jozw-Arbeiten ausgefüllt. Die ursprüng
lichen verbindenden brides nur stellenweise noch erhalten, das
Uebrige sehr zerstört. Das Muster der Krone des oberen An
satzes interessant. Auch das picot am unteren Rande (footing)
hat sich in starken Verzahnungen stellenweise noch erhalten.
Spanische Technik, Beginn des XVII. Jahrh.
58. Einfassung eines Aermels (manica), dentelle ä Vaiguille,
auf Pergament gewirkt mit noch gut erhaltenen gezähnten brides.
Das Muster verzweigt sich von der Mitte aus, und ist kaum noch
in dem Wurzelstock ein liegendes Wappen mit Helm und Helm
decken zu erkennen. Die Laubverzierungen in festem Leinen
riemenförmig gewirkt mit variirenden ä jOMr-Durchbrechungen.
Niederländisch-spanische Nadelarbeit, I. Hälfte des XVI. Jahrh.
59. Spanische Nadelstickerei (point ä Vaiguille) mit regelmässi
gen Musterungen in zierlich geschwungenen Guirlanden. Diese
dentelles, angefertigt in Belgien in den Tagen der spanischen
Herrschaft, haben in der Technick viel Verwandtschaftliches mit
den schweren points de Venise ou d’Espagne. I. Hälfte des
XVII. Jahrh.
60. Handkrause (manchette faite ä Vaiguille). Die äusserst fein
in point d’Espagne ausgeführte Musterung verzweigt sich dem
Anscheine nach von einer Blumenvase in der Mitte. Doch vari-
irt die Musterung fortwährend und dürfte zu den dessins faits
au frivole zu rechnen sein. Die drei zuletzt besprochenen Spitzen,
angeblich von derselben Hand in den spanischen Niederlanden
angefertigt, dürften nach ihrer Technik zu den dentelles all’
usmza vcneziana zu rechnen sein. I. Hälfte des XVII. Jahrh.
61. Spitzenbesatz in sternförmigen Rundungen (ouvrage de
main ä Vaiguille) gewirkt, und aus einzelnen kleinen Partien
mit stets wiederkehrendem Muster zusammengesetzt. Rheinische
Klosterarbeit des XVII. Jahrh.