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Das Blumenwerk in Litzen erhaben aufregend. Das verbindende
picot stark gezahnt, auch das Fussstück primitiv.
438. Guipure-Spitze venetianischer Technik, übereinstimmend
in der Technik und in dem Muster mit der in der vorhergehenden
Nummer bezeichnten interessanten Klöppelei. XVII. Jahrh.
439. Ueberrest eines auf dem Kissen geklöppelten entre-deux,
dessen Musterung sich in drei Streifen nebeneinander fortsetzt.
In dem breitem Streifen in der Mitte formiren sich ältere Muste
rungen italienischer Modelbücher, wie dieselbe auch in ähn
licher Technik unter Nr. 358 der vorliegenden Sammlung
ersichtlich ist.
440. Rest einer dentklle neapolitaine in italienischer Technik
auf Pergament mit der Nadel gestickt. Das reich gewirkte, zier
liche Dessin ist in italienischen Modelbüchern des XVI. Jahrh.
häufig anzutreffen. Gehörte ehemals als Besatz einem spanischen
Kragen an.
441. Spanische Spitze in einer alterthümlichen Form und Technik,
wie solche in der Zeit der englischen Königin Elisabeth sehr
gesucht war. Die Musterung ist noch geometrisch geordnet und
als cutivorJc mit Festonstichen dicht umnäht, XVI. Jahrh.
442. Spanische Spitze, nicht gehäkelt, sondern mit der Nadel
auf einer Unterlage gestickt in jenen Dessins, wie sie in der
niederländisch-spanischen Zeit gang und gäbe waren. Spanisch
niederländische Fabrikation aus dem Beginn des XVII. Jahrh.
443. Interessante flandrische Spitze mit historischen Muste
rungen, wie sie sonst seltener Vorkommen. Der Fond ist ä la rose im
Doppelschlag geklöppelt. Als Dessin wechseln ab, von einem
ovalen Medaillon umgeben, in Form eines Rosenkranzes das Bild
der Himmelskönigin, darüber der kaiserlich-österreichische Doppel
adler, der von einer schwebenden Kaiserkrone überragt ist. Die
Figur der Madonna, sowie der Doppeladler sind in dichtem Leinen
geklöppelt und die Umrisse nur durch Leiterchen angedeutet.
Mechler Spitzenklöppelei des XVII. Jahrh.